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Stadtpark Park Babelsberg, Visualisierung Innenseite

© Visualisierung: Davide Abbonacci

Später und teurer: Umbau des Strandbads Babelsberg startet im September – 2025 soll alles fertig sein

Die Stadtwerke stimmen die Besucherinnen und Besucher auf ein modernes und barrierefreies Bad ein. Dafür müssen zwei Millionen Euro mehr als geplant investiert werden.

Für das in die Jahre gekommene Strandbad Babelsberg in seiner heutigen Form hat die letzte Freiluft-Saison begonnen: Ende September ist endgültig der Baustart für die Umgestaltung und Modernisierung des Bads am Tiefen See vorgesehen. Das haben die Stadtwerke und ihre Bäderlandschaft Potsdam GmbH nun bekannt gegeben. Zum Beginn der Freibadsaison 2025 soll alles fertig sein. „Dann erwartet die Besucher*innen ein neues und modernes Strandbad“, so die Stadtwerke.

In der Mitteilung des Hauses werden die Vorteile erläutert. Das Hauptgebäude wird mit erneuerbaren Energien wie Geothermie und Photovoltaik betrieben. Geplant ist ferner eine Holzständerbauweise und die Nutzung von Brunnenwasser. Das neue Bad soll gerade für behinderte Menschen barrierefrei zu erreichen sein. Dazu gehören ein befestigter Weg vom Parkeingang bis zum Strand und auch Umkleiden für Einzelpersonen und Familien. Zudem soll es Behindertenparkplätze mit E-Ladeeinrichtung sowie ein Blindenleitsystem geben.

So soll der Eingang des Strandbads aussehen.
So soll der Eingang des Strandbads aussehen.

© Visualisierung: Davide Abbonacci

Gebaut werden überdies technische Anlagen für Freiluftveranstaltungen. Modernere Arbeitsbedingungen erhalten auch die Mitarbeiter vor Ort und die Wasserwacht, ebenso der dort ansässige Potsdamer Seesportclub. Für diesen gibt es einen Multifunktionsraum, ein Büro, einen Umkleide- und Sanitärbereich sowie eine Bootshalle mit Werkstatt: „Der Vereinsstandort wird damit langfristig gesichert.“ Vor wenigen Jahren stand der Verein noch zur Disposition.

Das lag auch an der komplexen Gemengelage vor Ort. Denn weil das Strandbad mitten im Welterbepark Babelsberg liegt, habe das Gebäude viele Jahre nicht erneuert werden können, sagte Bäderlandschaft-Chefin Ute Sello. Ein teils umstrittener und lange verhandelter Grundstückstausch zwischen Stadt, Stadtwerken und der Schlösserstiftung macht dies aber möglich. Dieser wird mit den Arbeiten vollzogen, die alten Gebäude vor Ort werden abgerissen.

So soll sich die gesamte Anlage nun „zurückhaltend“ in den Park einfügen, wie die Stadtwerke erklären. Die Stiftung wiederum kann mit dem Tauschgeschäft einen historischen Uferweg wiederherstellen – samt Geländemodellierungen und Nachpflanzungen.

Vertrauter Anblick: Das Strandbad Babelsberg.
Vertrauter Anblick: Das Strandbad Babelsberg.

© Ottmar Winter PNN / Ottmar Winter PNN

Eigentlich hatte das kommunale Unternehmen gehofft, die Arbeiten schon dieses Jahr abschließen zu können. Doch daraus wurde nichts. Grund seien „fortlaufende Abstimmungen mit allen Beteiligten und die verzögerte Erteilung der Baugenehmigung plus daraus folgende zusätzliche Auflagen“, sagte ein Stadtwerke-Sprecher auf PNN-Nachfrage. Dazu müssten für Außenarbeiten die Vegetationszeiten eingehalten werden, hieß es weiter. Noch abgestimmt würden parallel geplante Erschließungsmaßnahmen in der nahen Mühlenstraße.

6,1
Millionen Euro sollen die Umbauarbeiten kosten.

Zusätzlich zur verzögerten Fertigstellung wird das Bad auch teurer als zunächst gedacht. Mit 6,1 Millionen Euro sollen die Arbeiten zu Buche schlagen, das sind knapp zwei Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Die zusätzlichen Kosten fallen demnach im Haushalt der Stadt an, die Stadtwerke finanzieren vor. 1,6 Millionen Euro Förderung kommen vom Bund. Ein Grund seien die allgemeinen Baukostensteigerungen, aber auch Auflagen aus der Genehmigung für die neue Anlage. Nun würden die Ausschreibungen für alle Arbeiten starten, hieß es.

Doch ganz will die Bäderlandschaft GmbH die alten Zeiten nicht über Bord werfen, der Charakter des Strandbads soll erhalten bleiben: Es würden „einzelne Originale“ wiederverwendet, das Stadtbad Park Babelsberg „bleibt Kult“, meint Bäder-Chefin Sello.

Wichtig für die Fans: Während der gesamten Bauzeit soll der Badbetrieb weiterlaufen. Für die Sicherung der Zuwegung wird gerade noch ein Konzept abgestimmt. „Über die notwendigen Umleitungen werden wir jeweils frühzeitig informieren“, versprechen die Stadtwerke.

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