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Die Rückseite des Schwimmbads blu verstellt den Blick vom Minsk auf die Stadt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Schlechte Aussicht vom Minsk: Potsdamer Stadtwerke wollen begrünte blu-Rückwand – aber später

Die Brandwand des Schwimmbades bleibt vorerst erhalten. Geprüft wird eine Erweiterung des blu.

Die Brandwand am blu, die den Ausblick vom Museum Minsk auf die Stadt verstellt, bleibt vorerst erhalten. Das macht die Verwaltung in ihrer Stellungnahme auf den Antrag von Grüne und SPD in der Sache deutlich. Das Rathaus sieht demnach keinen finanziellen Spielraum bei den Stadtwerken oder deren Tochterunternehmen Bäderlandschaft Potsdam für den in dem Antrag geforderten Ideenwettbewerb zur Gestaltung. Auch im Stadthaushalt seien keine zusätzlichen Mittel dafür vorgesehen.

Stadtwerke und Bäderlandschaft hätten „umfänglich“ über die temporäre Gestaltung der Fassade mit dem Betreiber des Minsk beraten, erklärt die Stadt weiter. Diese hätte sich aber als „nicht wirtschaftlich“ dargestellt. Die Stadtwerke präferieren die Begrünung der Wand mit energetischer Nutzung – allerdings erst, wenn der derzeit in Prüfung befindliche dritte Bauabschnitt des Bades umgesetzt worden ist, heißt es weiter.

Zusätzliches Lehrbecken wird geprüft

Das kann aber noch dauern. Schon die Umsetzung des zweiten Bauabschnittes – eine Erweiterung des Sauna- und Wellnessbereiches, mit der im vergangenen Jahr begonnen werden sollte – hatten die Stadtwerke unter anderem wegen der Pandemie verschieben müssen. Damit soll es jetzt aber weitergehen, sagte Stadtwerke-Sprecher Stefan Schulz auf PNN-Anfrage. Aktuell erarbeite der Planer den Bauantrag. Abhängig von der Marktlage im Baugewerbe könnten in diesem Jahr die ersten Maßnahmen umgesetzt werden, stellt Schulz in Aussicht.

Parallel prüfe die Bäderlandschaft seit Ende 2022 eine Erweiterung des Bades – den dritten Bauabschnitt mit einem weiteren Lehrbecken inklusive der Nebenanlagen wie Gruppenumkleiden, Lager und Büros. Nach Stadt-Angaben geht es dabei um die Absicherung der Bedarfe für Schulschwimmen, Kurse und Vereine. Nach einer umfangreichen wirtschaftlichen Prüfung müssten die Gremien von Stadt und Stadtwerken zustimmen, bevor es zu einer eventuellen Umsetzung kommt.

Außerdem arbeite die Bäderlandschaft an einem neuen Konzept zur Energieversorgung, das zwar bis Mitte 2023 fertig werden soll, aber ebenfalls von der Entscheidung über den dritten Bauabschnitt abhängig ist, so der Sprecher. Auch für neue alternative Energieträger würden Flächen benötigt. Für beide Vorhaben stehe nur das Areal an der Rückseite des Bades zur Verfügung, heißt es von der Stadt.

Die blanke, riesige Rückwand des blu war seit Eröffnung des Kunstmuseums Minsk im September immer wieder kritisiert worden. Die Stadtwerke hatten angekündigt, gemeinsam mit Stadt und der Hasso-Plattner-Stiftung, die das Museum betreibt, einen Vorschlag erarbeiten zu wollen. Ins Gespräch gebracht worden waren neben einer Begrünung unter anderem eine Solarthermieanlage, Graffiti, eine Video-Installation oder eine Gestaltung, die die Situation der Menschen in Belarus aufgreift.

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