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Der einstige Spazierweg am Griebnitzsee ist heute an mehreren Stellen gesperrt.

© Andreas Klaer

Potsdams Uferwegebeauftragte: So geht es voran - in kleinen Schritten

Die Stadtverwaltung scheint aus vergangenen Niederlagen zu lernen. Das Vorgehen am Griebnitzsee und Groß Glienicker See klingt schlüssig.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Lange Jahre war der Posten einer Uferwegebeauftragten oder eines -beauftragten unbesetzt. Das führte dazu, dass in diesem konfliktbehaftetem Feld viel zu lange nichts vorwärts ging. Es ist den Stadtverordneten zu verdanken, vor allem der rot-grün-roten Rathauskooperation, dass sich dies geändert hat - stetig drängte sie mit Anträgen und Nachfragen, bis der Posten endlich besetzt war.

Dass sich das gelohnt hat, zeigte sich jetzt im Hauptausschuss beim Auftritt von Maria Hartleb. Denn die Juristin konnte dort schlüssig darlegen, wie sie Schritt für Schritt und mit viel Geduld über die Sperren an den Uferwegen des Griebnitzsees und des Groß Glienicker Sees verhandelt. Statt mit dem Kopf durch die Wand, was der Stadtverwaltung bei diesen Konflikten stets herbe juristische Niederlagen und unnötige Kosten einbrachte, steht nun Dialog- und auch Kompromissbereitschaft im Vordergrund.

Und den Versuch ist es allemal Wert. Vor allem das Konzept, für das Ufer am Griebnitzsee auch den geschichtlichen Kontext viel deutlicher als bisher zu vermitteln, klingt einleuchtend. Denn von diesem Weg aus, auf dem einst DDR-Grenztruppen patrouillierten, lässt sich die Zeit der deutsch-deutschen Teilung speziell der jüngeren Generation hervorragend erklären. Bisher ist davon vor Ort noch viel zu wenig zu finden. Wenn sich das ändert, hätte Hartleb schon einiges erreicht - für komplett freie Wege wird sie noch einen langen Atem brauchen.

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