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Bei der Vertragsunterzeichnung: Stadtpräsident Pete Heuer, Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) und Ruslan Martsinkiw, Bürgermeister von Iwano-Frankiwsk.

© Marco Zschieck

Potsdams neue Partnerstadt in der Ukraine: Oberbürgermeister unterschreibt Vertrag mit Iwano-Frankiwsk

Als erste konkrete Hilfe wurde die Lieferung eines Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr angekündigt. Am Montag reist die Potsdamer Delegation zurück.

Potsdam hat seit Samstag eine zehnte Städtepartnerschaft. Der Vertrag mit der Stadt Iwano-Frankiwsk ist von Oberbürgermeister Mike Schubert und Pete Heuer (beide SPD) als Vorsitzendem der Stadtverordnetenversammlung einerseits und Ruslan Martsinkiw, dem Bürgermeister Iwano-Frankiwsks, am Vormittag vor Ort unterzeichnet worden. Am Abend hing schon der Name Potsdam an einer Säule mit den Namen der Partnerstädte der westukrainischen Stadt auf dem Marktplatz.

Potsdams Stadtverordnete hatten wie berichtet im November 2022 mit breiter Mehrheit grünes Licht für die neue Partnerschaft gegeben. Potsdam und Iwano-Frankiwsk, das nach einem der wichtigsten ukrainischen Schriftsteller benannt ist, haben einige Gemeinsamkeiten: Auch Iwano-Frankiwsk ist eine große Universitätsstadt, verfügt über eine lebendige Kunst- und Kulturszene und besitzt eine spannende Architektur mit historischen, aber auch modernen Bauwerken. Die Stadt hat mit den zugehörigen Umlandsiedlungen rund 290.000 Einwohner und ist in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen. Sie liegt im nördlichen Karpatenvorland.

Zustandekommen ist die Partnerschaft unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, der den Alltag in der Stadt prägt. „Die Besiegelung einer Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt hat in diesen Zeiten natürlich in erster Linie einen Solidaritätscharakter“, sagte Schubert nach der Vertragsunterzeichnung. Dennoch sei es besonders wichtig, aktive und lebendige Partnerschaften zu pflegen. Auch wenn mit Iwano-Frankiwsk noch keine langjährigen Kontakte bestehen, gebe es bereits jetzt eine gute Basis für kommende Kooperationen. „Ich bin beeindruckt, wie engagiert die Netzwerke beider Städte sind und welche Verbindungen schon entstanden sind“, so Schubert weiter. 

In der Fußgängerzone der Stadt wird an gefallene Soldat:innen erinnert

© Marco Zschieck

Zwischen Potsdam und Iwano-Frankiwsk bestehen bereits erste Kontakte vor allem im universitären und medizinischen Bereich. Diese seien unter anderem durch die Versendung von Hilfsgütern in die Ukraine entstanden, hieß es. Iwano-Frankiwsk ist zudem Partnerstadt der polnischen Stadt Opole, die ebenfalls mit Potsdam verbunden ist. Ziel sei es, die Beziehungen in einem Städtepartnerschaftsdreieck aufzubauen und zu intensivieren. 

Das alte Rathaus von Iwano-Frankiwsk ist ein Museum - wie in Potsdam.

© Marco Zschieck

Als erste konkrete Hilfe wurde die Lieferung eines Potsdamer Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr angekündigt. Das Fahrzeug sei zuletzt bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bornstedt im Einsatz gewesen. Es soll mit dem nächsten geplanten Hilfstransport des Landesfeuerwehrverbandes, voraussichtlich Anfang Juli, nach Iwano-Frankiwsk gebracht werden. 

Die Potsdamer Delegation war in der Nacht zu Samstag eingetroffen und soll am Montag die Rückreise antreten. Begleitet werden Schubert und Heuer von Potsdams Baubeigeordnetem Bernd Rubelt (parteilos), von Professor Alexander Wöll, der an der Uni Potsdam Kultur und Literatur Mittel- und Osteuropas lehrt, von Matthias Richter, Historiker und Projektmanager des transnationalen Projekts „Erinnerung lernen“ der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf sowie von Isabell Sommer, die im Büro des Oberbürgermeisters für die internationalen Beziehungen zuständig ist.

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