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Weihnachtsmarkt am Alten Markt: Potsdamer Weihnachtsmärkte: Die Frage der Hüttendichte

Die AG Innenstadt verteidigt den Weihnachtsmarkt auf der Brandenburger Straße. Die Initiative Freies Tor spricht sich dagegen für ein breiteres Angebot an Weihnachtsmärkten in Potsdam aus.

Potsdam - Die Diskussion um den Weihnachtsmarkt geht weiter: Am heutigen Dienstag will sich der Vorstand der Händlergemeinschaft AG Innenstadt mit dem langjährigen Weihnachtsmarktveranstalter Coex treffen, wie AG-Innenstadt-Chef Manfred Gerdes den PNN am Montag sagte. Dabei werde es darum gehen, wie man den Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße in diesem Jahr verbessern könne. Auf Details wollte Gerdes vorab nicht eingehen: „Ich will der Diskussion nicht vorgreifen.“ Die Innenstadthändler bezahlen den Markt in der Brandenburger Straße.

Mit Unverständnis reagierte der Händlervertreter indes auf die Äußerungen von Raimund Jennert, dem Geschäftsführer der Potsdam-Marketing und Service GmbH: „Seine Kritik ist wenig konstruktiv“, sagte Gerdes. Wie berichtet hatte Jennert den PNN gesagt, es wäre „schön, wenn wir einen Weihnachtsmarkt hätten, der die Anreise lohnt“. Der Touristik-Chef hatte außerdem angemahnt, der Potsdamer Weihnachtsmarkt müsse künftig ein eigenes „Look-and-feel“ entwickeln, um zum touristischen Anziehungspunkt zu werden.

Blaue Beleuchtung ein Alleinstellungsmerkmal, das sich gut vermarkten lässt? 

Das sieht AG-Innenstadt-Chef Gerdes anders. Die blaue Beleuchtung sei bereits ein Alleinstellungsmerkmal, das sich gut vermarkten lasse. Er erinnerte daran, dass Potsdam erst im Januar bei der „Christmasworld“-Messe als „Best Christmas City“ ausgezeichnet worden ist. Gerdes verwies auch auf die guten Besucherzahlen in der Vergangenheit. Noch mehr Besucher könnten sogar zum Problem werden, sagte er: „Der Markt ist ja schon voll. Voller als voll geht nicht.“

Unterstützung für Jennert kommt indes vom Bürgerverein Potsdamer Innenstadt – Freies Tor. „Es wäre schön, wenn man den Weihnachtsmarkt weiter entzerren könnte“, sagte Vereinschefin Ellen Chwolik-Lanfermann den PNN. Die Innenstadt mit den charakteristischen Fasssaden müsse auch zur Weihnachtsmarktzeit wahrnehmbar bleiben: „Das ist bei zu großer Hüttendichte nicht der Fall.“ Sie plädiert dafür, die Buden nur auf dem Luisenplatz, dem Bassinplatz sowie an den Straßeneinmündungen auf die Brandenburger aufzustellen. Diese Standorte könnten mit einem „blauen Lichterglanz-Band“ verbunden werden, so ihr Vorschlag. Gerdes wendet dagegen ein, gerade die Kreuzungen müssten im Notfall für Rettungsdienste befahrbar sein.

"Brandenburger Straße darf nicht die Weihnachtsmarkt-Billigmeile werden"

Bei der Frage nach dem Alten Markt als möglichem neuem Weihnachtsmarktstandort gibt es Zuspruch von vielen Seiten. Dass der Platz dafür funktioniere, hätten die Erfahrungen mit dem Atlasfest gezeigt, sagte Markus Wicke vom Freundeskreis des Potsdam Museums e.V. Der Alte Markt sei – wie der Name ja besage – auch historisch als Markt genutzt worden. „Vielleicht probiert man es erst mal ein Wochenende und sieht, wie es angenommen wird“, schlägt Wicke vor. Der Alte Markt dürfe aber nicht gegen die Brandenburger Straße ausgespielt werden, betonte er. Ähnlich sieht es auch Ellen Chwolik-Lanfermann: „Am Alten Markt etwas zu planen ist gut – aber die Brandenburger Straße darf dann nicht die Weihnachtsmarkt-Billigmeile werden.“ Auch Ulrich Zimmermann von der Bürgerinitiative Mitteschön begrüßt die Idee eines Weihnachtsmarkts am Alten Markt, rät aber zum Abwarten, bis die Fachhochschule abgerissen ist und das neue Quartier steht: „Langfristig ist das eine ganz tolle Idee.“

Die Wählervereinigung Potsdamer Demokraten sprach sich am Montag für den Erhalt des Weihnachtsmarktes auf der Brandenburger Straße aus. Ein Markt auf dem Alten Markt – oder an anderen bereits ins Spiel gebrachten Alternativstandorten wie dem Lustgarten oder der Hegelallee – sei für die Stadt teurer, denn dort hätten die Innenstadthändler kein Interesse an einer Finanzierung.

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