„Für unermüdlichen Einsatz“: Potsdamer Parkinsonhelfer bekommt Deutschen Ehrenamtspreis

Potsdam - Der Parkinsonhilfsverein des Potsdamer IT-Unternehmers Stephan Goericke hat den Deutschen Preis für das Ehrenamt, den sogenannten Take Off Award, gewonnen. Die Auszeichnung sei am Samstagabend in der Kategorie Mitmenschlichkeit verliehen worden, teilte am Sonntag der Förderverein für den Freiwilligenpreis mit, der am Samstagabend bei einer Gala in der Schinkelhalle in der Schiffbauergasse zum inzwischen siebten Mal vergeben wurde – allerdings in der Vergangenheit nicht in Potsdam.

Weitere Preise gingen nach Hamburg und Frankfurt (Oder)

Weitere der jeweils mit 10 000 Euro dotierten Preise gingen in der Kategorie Bildung an den „Leseclub im Kinderkulturhaus“ in Hamburg und in der Kategorie Ausbildung an die Aktion „Jeder kann ein Held sein“ des Pépinière-Vereins in Frankfurt (Oder), der Grundschülern erste Hilfe beibringt. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde zudem der Leiter des Vereins „Berliner Stadtmission“, Dieter Puhl, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Eine neunköpfige Jury unter der Leitung der Landesbildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte die Preisträger gekürt.

Glückwünsche für Goericke kamen unter anderem von Potsdams designiertem Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Mit seinem unermüdlichen Einsatz“ habe Goericke „die Krankheit Morbus Parkinson ins öffentliche Bewusstsein gerückt und fördert zugleich alternative und neue Therapien sowie deren Erprobung“, erklärte Schubert im sozialen Netzwerk Facebook. Goericke hatte bis 2017 sieben sogenannte Tulip-Galas veranstaltet und damit Tausende Euro Spendengelder gesammelt. Das sei aber nicht mehr zu stemmen gewesen, hatte er dann erklärt. Nun will er sich allgemein für Anti-Parkinson-Projekte engagieren. Zu der Auszeichnung sagte Goericke, das Preisgeld werde er für spezifische Hilfsangebote einsetzen. Es zeige sich, dass die Arbeit der deutschen Parkinson-Hilfe „zunehmend in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“. Anlass für sein Engagement war die Parkinson-Erkrankung seines Vaters gewesen.

Ausgezeichnet wurde auch Brandenburgs frühere Stasi-Beauftragte

Einen undotierten Ehrenpreis für ihr Lebenswerk erhielt die DDR-Bürgerrechtlerin und Brandenburgs langjährige Stasi-Beauftragte Ulrike Poppe. In seiner Laudatio sprach Schubert von einer „Heldin“, die stets Haltung bewahrt habe.

Thomas Tarnok, Vorsitzender des Award-Fördervereins, zeigte sich hochzufrieden über den Gala-Abend – den rund 400 Gäste besuchten, darunter Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Die Verleihung des Preises solle das Ehrenamt in der Öffentlichkeit fördern, freiwillige Mitarbeiter in gemeinnützigen Organisationen ehren und mehr Menschen für eine selbstlose Tätigkeit begeistern, so Tarnok, der als Manager das Holiday-Inn-Hotel am Flughafen Berlin-Schönefeld leitet. Zu den Ehrenmitgliedern des Fördervereins gehört Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD).