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Das Kreativhaus Scholle 51 wurde grundsaniert.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Nur für die Fassade war kein Geld mehr übrig: Potsdamer Kreativhaus Scholle 51 wurde saniert

Rund 1,5 Millionen Euro wurden in das Gebäude investiert, am 1. Mai soll es bezugsfertig sein. Es werden noch Hauptmieter gesucht.

Noch fällt es ein wenig schwer, sich vorzustellen, dass das Kreativhaus Scholle 51 in Potsdam-West pünktlich zum 1. Mai bezugsfertig ist: Das Haus sieht größtenteils aus wie eine Baustelle, rund 20 Handwerker legen derzeit letzte Hand an die Elektrik, die Türen und die Böden. „Es gibt noch ein, zwei Sachen zu tun“, sagt Jan Gabbert von der Scholle 51. „Aber wir schaffen das.“

1,5
Millionen Euro hat die Grundsanierung des Kreativhauses gekostet

Rund ein Jahr hat die Grundsanierung des Hauses gedauert, die Gesamtkosten liegen bei 1,5 Millionen Euro. Etwa eine Million davon wurde über einen Kredit der GLS-Bank finanziert, was nur möglich war, weil das Kunst- und Kulturzentrum zuvor über Privatkredite 300.000 Euro aufgetrieben hatte.

Deutlich verändert hat sich der Eingangsbereich: Hier wurde eine Decke entfernt, sodass nun ein großer Raum mit Sitzmöglichkeiten neben der Treppe entsteht. Rechts der Treppe führt eine Rampe runter zur Musik-Etage: „Die ist vor allem dafür da, damit die Musiker ihre Cases barrierefrei ins Haus rein- und rausbringen können“, sagt Gabbert.

Aufgrund der Schallschutzisolierung waren die Umbauten in diesem Stockwerk am teuersten. Gabbert zeigt einen Raum, in dem sich künftig eines der Studios befinden wird: „Das ist praktisch ein Raum im Raum, der wurde komplett verkapselt. Außerdem wurden Doppelkammerfenster eingebaut.“ Insgesamt sind es sieben Räume: Vier Musikstudios und drei kleinere Proberäume.

Jan Gabbert von der Scholle 51.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Ein Stockwerk höher liegen die Ateliers und ein großer zentraler Gemeinschaftsraum mit Küche. Ein paar Schritte weiter befindet sich der 70 Quadratmeter große Saal für Besprechungen, Ausstellungen, oder Theateraufführungen. „Wir haben im Haus möglichst wenig am Grundriss verändert“, sagt Gabbert.

Nur ein Haupteingang statt fünf

Eine der größten Änderungen: Es gibt nur noch einen Haupteingang und nicht fünf, so wie früher. Er liegt gegenüber dem Park Sanssouci an der Geschwister-Scholl-Straße, dort, wo möglichst wenig Anwohnerinnen und Anwohner gestört werden. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Lärm-Beschwerden aus der Nachbarschaft gegeben.

Der Weg zum Eingang ist noch ungepflastert: „Leider gibt es gerade Produktionsschwierigkeiten bei den Pflastersteinen“, sagt Gabbert. Auch aus Gründen der Übersichtlichkeit hat man sich für die Reduzierung auf einen Haupteingang geeinigt: „Das Haus war innen früher sehr kompliziert aufgebaut“, so Gabbert.

Neugeordnet wurden auch die Toiletten, die nun zentral an einem Ort liegen, statt wie zuvor über das ganze Haus verteilt zu sein. „Einige lagen genau auf der Südseite – also eigentlich die schönsten Räume!“, sagt Gabbert. Sie wurden nun in Ateliers umgewandelt.

Der Eingangsbereich wurde komplett umgebaut.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Nicht alles konnte realisiert werden: Aufgrund der Baukostensteigerungen im letzten Jahr muss die Sanierung der Fassade auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Materialien wie Brandschutztüren waren etwa mit 100 Prozent Kostensteigerung zu Buche geschlagen – dies hatte die finanziellen Puffer aufgefressen.

Auch die komplette Umstellung auf eine Wärmepumpe konnte nicht realisiert werden: Dafür hätte zuerst das gesamte Haus gedämmt werden müssen, was vom Denkmalschutz nicht erwünscht war. Stattdessen wurde nun ein Hybrid aus Gasheizung und Wärme-Luft-Pumpe eingebaut. 68.000 Euro kostete das System, für das die Scholle 51 immerhin 30 Prozent Förderung erhielt.

Vor der Sanierung war das Kreativhaus stark frequentiert: Etwa 170 Personen nutzten das Haus regelmäßig, darunter viele Musikschülerinnen und -schüler. Rund 30 Mieträume gibt es in der Scholle 51, die meisten sind belegt, nur ein Atelier und zwei der Musikstudios sind noch verfügbar. „Da suchen wir auf jeden Fall noch nach Hauptmietern“, sagt Gabbert. Interessierte können sich über die Mailadresse vermietung@scholle51.de an die Scholle 51 wenden.

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