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Feuriger Anblick. Auch die Fassade des Restaurants „Zum fliegenden Holländer“ wird Anfang November illuminiert.

© promo

Geplantes Lichtfestival im November: Potsdam leuchtet auf

Nach dem Vorbild des Berliner „Festival of Lights“ wird jetzt auch Potsdam im Rahmen eines Lichtfestivals nachts illuminiert. Ein Lichtkonzept hat die Stadt aber noch immer nicht.

Potsdam - Es könnte der große Wurf für die Innenstadt sein. Zum ersten Mal findet in der Innenstadt das Lichtfestival „Een Lichtspektakel“ statt. Insgesamt zehn Gebäude werden vom 4. bis 6. November im Holländischen Viertel illuminiert, auf den Straßen gibt es einen Markt und Schauspieler zeigen Performances.

Es sei das erste Fest dieser Art im dunkelsten Monat des Jahres. Unter anderem werde das Alte Potsdam Museum beleuchtet sowie weitere Fassaden in der Mittel- und Benkertstraße, sagte die Initiatorin und Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel, Alice Paul-Lunow, den PNN. Rund 10 000 Besucher erwarten die Veranstalter. Wegen des kurzen Vorlaufs sei es nicht möglich gewesen, das Festival zu bewerben.

Beleuchteter Rundgang über die Lange Brücke bis ins Holländerviertel

Unter anderem beteiligten sich daran auch die Bahnhofspassagen, die durch die Lichtinstallationen zu einem „atemberaubenden Kunstwerk aus Licht werden“. Von dort aus führe ein beleuchteter Rundgang über die Lange Brücke zum Kutschstall am Neuen Markt, Am Kanal und die Friedrich-Ebert-Straße entlang ins Holländerviertel – dem Hauptaktionsraum. Die Brandenburger Straße hingegen wird nicht an dem Festival teilnehmen und bleibt unbeleuchtet.

Unterstützt wird das Fest durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam – mit einer Illumination der IHK-Ausbildungsinitiative „Mach es in Brandenburg“, sagte eine Sprecherin den PNN. Damit unterstreiche die IHK auch die Notwendigkeit eines Lichtkonzeptes für Potsdam. Die PNN selbst unterstützen das Festival als Medienpartner.

In den Bahnhofspassagen sollen einer Sprecherin zufolge vor allem die Eingangsbereiche beleuchtet werden. Zudem wird es ein Programm mit leuchtenden „Walkacts“ geben. Einer der Akteure ist „Dr. Musikus“, der als Ein-Mann-Künstler mit einem leuchtenden Gewand auftritt. Mehr Umsatz erwarten die Passagen dadurch nicht. Grundsätzlich sei das Fest aber eine gute Idee, um etwas Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Man wolle auch im kommenden Jahr daran teilnehmen, „wenn es funktioniert“, sagte sie.

Geschäfte öffnen länger für die Lange Nachts des Lichts

Im Holländischen Viertel gibt es am Freitag eine Lange Nacht des Lichts. Die Geschäfte haben der Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel zufolge bis 21 Uhr geöffnet. Am Samstag von 11 bis 20 Uhr und Sonntag bis 18 Uhr findet zusätzlich ein Kunsthandwerkermarkt statt. Dabei wird um 17.30 Uhr und 18.30 Uhr das Outdoor-Lichttheater „Irrlichter der Stadt“ des T-Werks aufgeführt.

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Der Handelsverband Berlin-Brandenburg begrüßte die Initiative. Auch in Berlin habe sich mit dem „Festival of Lights“ gezeigt, dass man mit Lichterspektakeln Leute anlocken könne, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen den PNN. Manche reisten extra deswegen an. „Potsdam hat so schöne Fassaden, die laden regelrecht dazu ein, beleuchtet zu werden“, so Busch-Petersen. Ein solches Fest habe Zukunft, wenn es professionell umgesetzt werde. In Berlin gibt es das „Festival of Lights“ schon seit Jahren. Dort werden unter anderem im Oktober Sehenswürdigkeiten wie das Rote Rathaus oder der Alexanderplatz kunstvoll beleuchtet.

Nächstes Jahr könnte das Festival im gesamten Stadtgebiet stattfinden

In Potsdam ist laut Paul-Lunow geplant, das Festival 2017 auf das gesamte Stadtgebiet auszudehnen – in Kooperation mit den anderen Arbeitsgemeinschaften der AG Innenstadt und der AG Babelsberg sowie dem Stern-Center. Kritisch äußerte sie sich über die Zusammenarbeit mit der Stadt. Es sei trotz intensiver Bemühungen schwer gewesen, langfristige Genehmigungen zu bekommen. Diese seien aber notwendig, um verlässliche Aussagen zu Terminen zu treffen. In anderen Städten im Land zeige sich die Verwaltung deutlich flexibler, so Paul-Lunow. Ein Stadtsprecher wies die Kritik zurück. Die Genehmigung der Landeshauptstadt liege vor. Dies gelte auch für den Kunsthandwerkermarkt sowie für die Nachfolge-Veranstaltung im Jahr 2017. Die Landeshauptstadt unterstütze grundsätzlich alle Initiativen, die eine Belebung der Innenstadt fördern. Dies gelte vor allem für eine Jahreszeit, die nicht zur Hochsaison zählt.

Unklar ist noch, wann ein allgemeines Lichtkonzept umgesetzt wird. Wie berichtet hatte die Stadtverordnetenversammlung im Mai beschlossen, einen Arbeitskreis zu gründen. Die Fraktionen SPD und CDU/ANW unterstützen nun in einem neuen Antrag ein Lichtkonzept. Die Gruppe werde noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen, sagte der Sprecher. Daran sollen Vertreter der IHK, der FH Potsdam, der Tourismus Marketinggesellschaft sowie des Energie Forums Potsdam teilnehmen. Es gehe hierbei zunächst darum, welche Bereiche der Innenstadt ausgeleuchtet werden sollen. Laut dem Antrag von SPD und CDU/ANW ist in einem Pilotprojekt 2017 zunächst der Bereich rund um den Alten Markt vorgesehen.

"Een Lichtspektakel" 4. bis 6. November

Freitag 17 bis 21 Uhr

Samstag 11 bis 20 Uhr

Sonntag 11 bis 18 uhr

Stefan Engelbrecht

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