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So soll das RAW-Digitalzentrum in der Friedrich-Engels-Straße einmal aussehen

© Visualisierung: J. Mayer H. Architekten

Neues Digitalzentrum für Potsdam: RAW-Baustart auf Sommer 2023 verschoben

Um möglichst energiesparend zu bauen, sind Umplanungen nötig. Das umstrittene Bauvorhaben soll laut Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) rund 1000 Arbeitsplätze bringen.

Nach Verzögerungen ist der Baustart für das RAW-Digitalzentrum nahe dem Hauptbahnhof für das kommende Jahr vorgesehen. Diesen Termin nannte Bau- und Wirtschaftsdezernent Bernd Rubelt (parteilos) jüngst bei einem Immobilientag, der mit Branchenvertretern im Kongresshotel am Luftschiffhafen stattfand. Das nicht unumstrittene Großvorhaben RAW werde rund 1000 zusätzliche Arbeitsplätze für die Stadt Potsdam bringen, sagte er. Eigentlich hatte Investorenvertreter Mirco Nauheimer den PNN vor einem Jahr angekündigt, man wolle nach Erteilung der Baugenehmigung umgehend beginnen - und hoffte auf einen Baustart im Sommer 2022.

Dieser verschiebe sich nun vermutlich auf das zweite oder dritte Quartal 2023, sagte Nauheimer am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Der genaue Termin hänge davon ab, wie die nötigen Ausschreibungen verlaufen. Die Verzögerung begründete er unter anderem mit nötigen Umplanungen, um möglichst energiesparend zu bauen oder vielleicht auch Geothermie nutzen zu können. Zudem habe die Baugenehmigung länger gedauert als gedacht, unter anderem wegen Besonderheiten des brandenburgischen Baurechts. Ankermieter wolle man noch benennen. Der Vermietungsstand betrage aktuell rund 50 Prozent, sagte Nauheimer. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt genug für den Baustart.

Das Großvorhaben ist wie berichtet umstritten, Anwohner befürchten Verdrängung durch noch höhere Mieten im Umfeld. Die Stadtverwaltung bereitet als Gegenmaßnahme eine sogenannte Milieuschutzsatzung vor.

Potsdam „ein sicherer Hafen“ für Investoren

Das RAW-Digitalzentrum nannte Rubelt als ein Beispiel dafür, warum Potsdam trotz aller Krisen für Investoren „ein sicherer Hafen“ sei, eine wachsende Stadt mit einem stabilen Arbeitsmarkt. Als wichtiges weiteres Entwicklungsgebiet neben dem geplanten Stadtviertel Krampnitz für bis zu 10.000 Menschen bezeichnete Rubelt den Ortsteil Golm. Hier könnten laut der jüngst vorgelegten Rahmenplanung 1300 Wohnungen und 4800 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. So sei zum Beispiel noch Platz für 200.000 Quadratmeter Gewerbeflächen - wie berichtet vor allem im Norden des dortigen Wissenschaftsparks. Aber auch in bestehenden Quartieren wie dem Schlaatz oder der Waldstadt sei noch eine maßvolle Nachverdichtung möglich.

Zusätzliche Wohnungen seien schon wegen Ansiedlungen wie dem besagten RAW oder dem Bundespolizeipräsidium in der Heinrich-Mann-Allee mit bis zu 1800 Arbeitsstellen nötig. Ebenso erinnerte Rubelt an die umstrittene Media City, die am Filmpark Babelsberg errichtet werden soll - was auch einige Tausend Jobs bringen soll. Rubelt sagte, die Zufriedenheitsraten bei lokalen Unternehmen mit dem Standort Potsdam lägen bei über 90 Prozent.

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