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Voll. Anfang Juni hatte die Tafel einen Aufnahmestopp für neue Kunden verhängt.

© Andreas Klaer

Nach Aufnahmestopp bei der Potsdamer Tafel: Stadt will mit 220.000 Euro pro Jahr helfen

Das Rathaus hilft der sozialen Einrichtung bei der Ausgabe von Lebensmitteln – was künftig auch die Bürgerhäuser anbieten sollen.

Mehr als fünf Monate nachdem die Potsdamer Tafel einen Aufnahmestopp für neue Hilfsbedürftige verhängt hat, hat die Stadtverwaltung ein Hilfspaket für die Lebensmittelausgabestelle auf den Weg gebracht. Demnach soll der Verein ab dem kommenden Jahr mit rund 220.000 Euro pro Jahr gefördert werden. Grund sei der steigende Hilfebedarf durch Energiekrise und Inflation. Dazu sollen die Stadtverordneten in der Dezember-Sitzung abstimmen, wie es in einer neuen Beschlussvorlage für das Plenum heißt.

Einmalig soll der Verein demnach mit 15.000 Euro unterstützt werden, um der Vorlage zufolge „Abpackkapazitäten am Standort der Tafel in der Drewitzer Straße 22A zu erweitern“. Laut Tafel-Chefin Imke Georgiew werden damit Umbauten im Inneren und ein neues Vordach finanziert. Gleichwohl führe kein Weg daran vorbei, möglichst schnell eine neue Logistikzentrale für den Verein zu beschaffen – gerade um Platz zu haben, mehr Essenspakete zusammenstellen zu können.

Ein neues Logistikzentrum ist notwendig

Wichtig sei das gerade für hilfsbedürftige Senioren, die derzeit bei herbst-winterlichem Wetter zur Drewitzer Straße kommen und dort warten müssten. Sie hoffe hier auch auf Hilfe durch die kommunale Bauholding Pro Potsdam, sagte Georgiew auf PNN-Anfrage. 1700 Kunden versorgt die Tafel aktuell pro Woche, jüngst habe man noch einmal 125 Haushalte dazu nehmen können. „Das ist jetzt das Limit.“ Das Hilfspaket der Stadt sei mit ihr abgestimmt, bestätigte Georgiew. In den 200.000 Euro enthalten sind Kosten für die Geschäftsführung, eine sozialpädagogisch geschulte Beratungskraft sowie Kosten für Wachschutz, Reinigung und Miete.

Vereinfacht werden soll auch die Ausgabe der Lebensmittel. Man habe sich mit der Suppenküche der Volkssolidarität und den Potsdamer Bürgerhäusern auf eine Kooperation verständigt, um zunächst bis April 2023 durch dezentrale Ausgaben im gesamten Stadtgebiet das Hilfsangebot der Tafel auszubauen. Für diese Koordination soll die Volkssolidarität laut Vorlage rund 30.000 Euro erhalten. Zudem plane die Stadt für den Ausbau der Schuldner- und Sozialberatung in der Energiekrise mit weiteren 260.000 Euro extra, hieß es.

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