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Die Polizei fasste den Verdächtigen.

© Foto: PNN/Sebastian Gabsch

Nach Angriff auf Ukraine-Schau: Potsdamer Polizei nimmt mutmaßlichen Täter fest

Der 40-Jährige hatte auch eine russische Fahne am „Kreml“ auf dem Brauhausberg aufgehängt. Verdeckte Ermittler ertappten ihn am Dienstagabend.

Nach der Zerstörung eines Kunstwerks einer Ukraine-Ausstellung an der Baustelle der Potsdamer Garnisonkirche hat die Polizei den Tatverdächtigen gefasst. Zuvor hatte der Mann im Stadtgebiet weitere Propagandastraftaten verübt. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Demnach wurde der 40 Jahre alte Ukrainer am frühen Dienstagabend von verdeckten Einsatzkräften im Umfeld des früheren Landtages am Brauhausberg aufgegriffen. Der Mann wurde im Potsdamer Polizeirevier vernommen und erkennungsdienstlich behandelt. „Dort ließ er sich zu seinen Taten im Rahmen einer Vernehmung im Polizeirevier ein“, teilte die Polizei mit.

Der Mann hatte in der Nacht zum Sonntag am Baugerüst des Kirchturms ein Großplakat der Künstlerin Julia Krahn zerstört. Aus einem 19 Meter hohen Banner, das eine ukrainische Mutter mit ihrem Kind zeigte, hatte er den Kopf der Frau herausgeschnitten. Im August 2022 hatte der 40-Jährige eine am Baugerüst des Garnisonkirchturms angebrachte ukrainische Flagge entwendet.

Die Kunstbanner mit Frau und dem Kind ist zerschnitten worden. 

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Am alten Landtag, dem sogenannten Kreml, hatte er im Februar eine russische Flagge angebracht sowie „Z“- und „V“-Symbole aufgemalt. Das „Z“ stellt das Symbol der russischen Kriegführung dar. Die Verwendung gilt als strafbar, wegen Billigung eines Angriffskriegs. Die Fahne am „Kreml“ wurde mittlerweile entfernt. Bei seinen Taten filmte sich der Festgenommene und veröffentlichte die Aufnahmen in den sozialen Medien.

Auf einem Video ist der Mann dabei zu sehen, wie er offenbar in der vergangenen Silvesternacht mithilfe einer Leiter, die Rollen besitzt, eine vor dem Stadthaus hängende ukrainische Flagge zu Boden holt und mitnimmt. 

Der Mann hatte „Z“- und „V“-Symbole am „Kreml“ angebracht.

© Ottmar Winter PNN/PNN

Verdächtiger wieder auf freiem Fuß

„Die Taten standen jeweils im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und wandten sich zum einen gegen jede Form der Solidarität mit der Ukraine“, teilte die Polizei mit. Wie ein Sprecher den PNN mitteilte, lebt der 40-Jährige in einem Kellerverschlag in Zentrum-Ost. Dort stellten die Einsatzkräfte gestohlene Ukraine-Fahnen sicher. Weiteres Diebesgut hatte der Mann eigenen Angaben zufolge bereits vernichtet. Im Anschluss kam der Verdächtige auf freien Fuß.

Der polizeiliche Staatsschutz stimmt sich bei den weiteren Ermittlungen mit der Staatsanwaltschaft ab. „Gleichzeitig befindet sich die Polizei weiterhin in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt hinsichtlich möglicher ausländerrechtlicher Fragen und anderen möglicherweise gefährdeter Objekte“, hieß es in der Mitteilung.

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