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Wird es für den Seesportclub am Tiefen See doch noch eine Lösung geben?

© S. Gabsch

Unterstützung für Seesportclub: Moratorium statt Verhandlungen

Die Stadtpolitik macht sich für den Seesportclub stark, der seine Sportstätte im Zuge eines geplanten Grundstückstausch zwischen Stadt und Schlösserstiftung zu verlieren droht. Vorab soll nun eine Lösung erarbeitet werden.

Potsdam/Babelsberg - Im Streit um die Zukunft des Seesportclubs am Tiefen See will die Stadtpolitik Druck auf die Schlösserstiftung machen. In zwei ähnlich lautenden Anträgen für die nächste Sitzung der Stadtverordneten Anfang November fordern SPD und Linke, den Flächentausch mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) zu stoppen, bis eine Lösung für den Potsdamer Seesportclub gefunden ist. „Es ist eine Lösung anzustreben, die sowohl dem Strandbad als auch dem Seesportclub einen dauerhaften Verbleib am Standort sichert“, fordert die Fraktion der Linken. Einen ähnlichen Antrag hatte wie berichtet der SPD-Stadtverordnete Daniel Keller angekündigt. Zusammen haben beide Fraktionen die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.

Die Schlösserstiftung hatte das Areal vertragsgemäß 20 Jahre lang kostenfrei zur Verfügung gestellt – ohne Verlängerungsoption. Zum Jahresende ist Schluss. Die Stiftung habe ihren Teil des Vertrags erfüllt – man gehe davon aus, dass der Seesportclub dies ebenfalls tue, wiederholt Stiftungssprecher Frank Kallensee den Standpunkt der SPSG. Doch die Standortsuche der Stadt für den Verein ist erfolglos geblieben. Und auch in den Anträgen von SPD und Linke werden keine Alternativen formuliert – sie fordern nur, den Status quo zu verlängern.

Linke-Begründung gegen Grundstückstausch für Schlösserstiftung wenig einleuchtend

Besonders die Begründung des Linke-Antrags stößt bei der Schlösserstiftung auf Verwunderung. Darin heißt es, da seitens der Stiftung kein Interesse an der eigenen Nutzung der Fläche des Seesportclubs bestehe, sei kein substanzieller Grund erkennbar, diese Nutzung jetzt zu beenden. Im Klartext: Die Stiftung brauche die Fläche gerade nicht, also könne der Verein sie nutzen. Stiftungssprecher Kallensee kontert: „Über die künftige Nutzung entscheidet die SPSG. Sie ist der Eigentümer.“ Außerdem schreibt die Linke, es sei im „übergreifenden öffentlichen Interesse“, dass der Verein die Fläche weiter nutzen kann. Doch ein Rechtsgutachten der Stadt hatte ergeben, dass es sich beim dem Gelände um keine öffentliche Sportanlage handele.

Gebraucht wird das Grundstück indes auch von der Stadt selbst. Denn sie plant schon seit Langem, das Babelsberger Strandbad dorthin zu verschieben. Das war das Ergebnis eines Rechtsstreits mit der Stiftung vor rund zehn Jahren. Denn dieser gehört auch der Uferstreifen des jetzigen Strandbads. Nach einem Flächentausch will die Stiftung auf dem Strandbadgelände einen historischen Rundweg restaurieren.

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