ATLAS: Lückenhaft

Es ist eigentlich kaum zu glauben. In Potsdam gibt es keine städtische Sporthalle, in der Rollstuhlfahrer Mannschaftssport treiben könnten. Die Grünen im Stadtparlament wollen es ändern, aber das Rathaus bremst. Eine solche Halle brauchen wir doch gar nicht, heißt es von der Verwaltung: Denn es gibt ja keinen Potsdamer Verein, in dem Rollstuhlfahrer Mannschaftssport treiben. Dass diese Tatsache schlecht als Begründung fürs Nichtstun taugt, liegt auf der Hand. Zeigt sie doch im Gegenteil eine weitere Lücke auf, wenn es um die Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben in Potsdam geht: Inklusive Sportangebote fehlen – bis auf vereinzelte Ausnahmen. Und dabei geht es nicht nur um die Rollstuhlfahrer, wie die Stadtverwaltung selbst im Teilhabeplan 2016 bereits festgestellt hat: „Durch den Mangel an uneingeschränkt barrierefreien Angeboten wird vielen Potsdamerinnen und Potsdamern die Möglichkeit genommen, am gesellschaftlichen Leben der Stadt teilzuhaben“, heißt es da. Es ist eine Baustelle, der sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Betroffenen und den großen Sportvereinen dringend annehmen muss.