zum Hauptinhalt
Annalena Baerbock
Bundesministerin des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland.

© Andreas Klaer

Update

In Potsdamer Innenstadt: Wahlkreisbüro von Annalena Baerbock beschmiert

Mit einem roten Schriftzug wurde die Geschäftsstelle des Kreisverbands der Grünen beschmiert. Die Täter sorgen sich um das Schicksal von Wikileaks-Gründer Julian Assange.

| Update:

Unbekannte haben am Mittwoch das Wahlkreisbüro von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Potsdamer Charlottenstraße beschmiert. Mit roter Farbe wurde der Schriftzug „?! Assange“ an eine Fensterscheibe angebracht. In den Räumlichkeiten in der Innenstadt befindet sich auch die Geschäftsstelle des Kreisverbands der Grünen. Baerbock, die in Potsdam lebt, hat ihren Bundestagswahlkreis in der brandenburgischen Landeshauptstadt.

Dieser Schriftzug prangte am Mittwoch am Wahlkreisbüro von Annalena Baerbock in Potsdam.
Dieser Schriftzug prangte am Mittwoch am Wahlkreisbüro von Annalena Baerbock in Potsdam.

© Kreisverband B90/Grüne/Kreisverband B90/Grüne

Die Polizei hatte die Schmiererei am Mittwochvormittag entdeckt. Fast zeitgleich sei diese auch durch eine Zeugin gemeldet worden, teilte die Polizeidirektion West den PNN mit. Die Beamten nahmen eine Anzeige auf und leiteten weitere Ermittlungen ein. „Weitere Einzelheiten zu dem Sachverhalt liegen hier derzeit noch nicht vor“, so die Polizei. Der Schriftzug wurde mittlerweile entfernt.

Die Täter sorgen sich anscheinend um das Schicksal von Julian Assange. Dem Wikileaks-Gründer droht die Auslieferung aus Großbritannien in die USA. Dort drohen ihm 175 Jahre Haft. Eine Anhörung vor einem Gericht in London endete am Mittwoch ohne Entscheidung - die Richter wollen zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob dem Wikileaks-Gründer ein volles Berufungsverfahren zusteht. Für den 52-jährigen Australier wäre es die letzte Chance, sich vor einem britischen Gericht gegen seine Abschiebung zu wehren. Das US-Justizministerium will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen.

Washington wirft Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Assanges Anwälte hingegen sehen in der Strafverfolgung eine Vergeltungsaktion Washingtons, weil Wikileaks durch die Veröffentlichungen auch Kriegsverbrechen aufgedeckt hatte.

Vor dem Londoner Gerichtsgebäude Royal Courts of Justice forderten Demonstrantinnen und Demonstranten am Mittwoch erneut, Assange müsse freigelassen werden. Sie hielten ein Banner und Plakate mit Aufschriften wie „Free Assange“ und „Journalism is not a crime“ (übersetzt: „Journalismus ist kein Verbrechen“). (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false