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Noch eine Baustelle: Dieses Gebäude im Brunnenviertel soll nun eine weiterführende Schule werden.

© Ottmar Winter PNN

Update

Gegen Potsdams Schulplatzkrise: Stadtverordnete genehmigen Schule im Brunnenviertel

Der Hauptausschuss hat dem Plan des Oberbürgermeisters zugestimmt, für ein Gymnasium einen Gewerbebau anzumieten. Doch die Bedenken bleiben.

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In der Potsdamer Schulplatzkrise ist Entspannung in Sicht: Am Mittwochabend haben die Stadtverordneten im nicht-öffentlichen Teil des Hauptausschusses für den Vorschlag von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) gestimmt, dass im Brunnenviertel an der Heinrich-Mann-Allee ein privat finanzierter Bürobau als neuer Schulbau angemietet wird. Das teilte das Rathaus am Mittwochabend mit. Der Bau soll als Gymnasium dienen.

Der Beschluss kam nach PNN-Informationen gegen Vertreter der Linken und der Fraktion Die Andere zustande, Enthaltungen gab es bei den Sozial.Linken. Die AfD war nicht anwesend.

Der Vertrag war zunächst für zehn Jahre geplant, plus Option auf Verlängerung. Laut Rathaus geht es nun um zwölf Jahre. Nach PNN-Informationen beläuft sich die Miete zunächst auf 83.000 Euro pro Monat - also knapp eine Million Euro pro Jahr. Zuletzt hatten Anwohnerinnen und Anwohnern die Informationspolitik der Stadt kritisiert, angezweifelt wird auch die prinzipielle Eignung als Schulstandort.

Im Bauausschuss sagte Anwohnerin Antje Naumann am Dienstagabend, die unmittelbare Nachbarschaft sei bislang nicht von der Verwaltung über die Pläne informiert worden. Außerdem verlaufe eine geplante Wegeverbindung zwischen der Schule und dem nahen Sportplatzgelände, auf dem nach den Plänen der KIS auch eine Sporthalle entstehen soll, über Privatgrundstücke der Eigentümergemeinschaften. Die Anwohnerin merkte zudem an, dass die Brunnenstraße zu schmal für Begegnungsverkehr oder Rettungseinsätze sei. Sie habe aber grundsätzlich nichts gegen Bildungseinrichtungen.

Der Bau soll im nächsten Sommer als Gymnasium eröffnet werden. Die Schulform muss aber noch bei einer Sondersitzung der Stadtverordneten genehmigt werden. Hier gibt es derzeit vor allem noch Widerstand bei den Sozial.Linken und den Grünen, die parallel auf eine neue Gesamtschule drängen. Dafür gibt es laut Schubert aber keine Räumlichkeiten und auch keinen zwingenden Bedarf. Hingegen würden in Potsdam schon jetzt 112 Gymnasialplätze fehlen, sodass vier dieser Schulen im Stadtgebiet ungeplant zusätzliche Klassenzüge öffnen mussten.

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