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Jahresrückblick 2017: Gegangen und unvergessen: Todesfälle, die Potsdam bewegt haben

2017 haben einige Todesfälle die Stadt bewegt. Menschen, deren Namen aufgrund ihrer Verdienste mit Potsdam verbunden bleiben werden.

Sie war die „Grande Dame“ der Kirchenmusik in Potsdam: Johanna Schell war hochgeachtet als Organistin in der katholischen St. Peter und Paul-Kirche, beim Bistum Berlin bildete sie rund 150 Organisten aus, seit 2015 trug sie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Februar ist Johanna Schell im Alter von 89 Jahren verstorben.

Georg Jopke brannte für Potsdam und die Potsdamer: Bis ins hohe Alter war der langjährige Chefredakteur der PNN-Vorgängerzeitung „Brandenburgische Neueste Nachrichten“ unterwegs in der Stadt, immer auf der Suche nach Geschichten. Er besuchte die PNN-Redaktion in der Wilhelm-Galerie auch nach seiner Pensionierung regelmäßig und schrieb Beiträge über das, was ihn bewegte. Im April starb der Journalist im Alter von 87 Jahren.

Roland Gräf zählte zu den bedeutendsten Regisseuren der Defa. Sorgfalt und Leidenschaft prägten seine Arbeit, grobe Kontraste und holzschnittartige Vereinfachung war ihm fremd: Mit Filmen wie „Bankett für Achilles“, „Die Flucht“ und „Märkische Forschungen“ stellte er das System der DDR ebenso rigoros wie unpolemisch infrage. Nach dem Mauerfall gab er sein Wissen als Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg weiter. Gräf starb im Mai nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.

Auch Egon Günther schrieb bei der Defa als Regisseur Filmgeschichte, wagte mit Werken wie „Der Dritte“ oder „Junge Frau von 1914“ den Aufbruch in ein neues Kino, stellte differenzierte Frauenfiguren in den Mittelpunkt. Dabei machte der gelernte Schlosser aus dem Erzgebirge Filme, so war es in einem Nachruf zu lesen, „als gäbe es die DDR gar nicht“ – und bekam es immer wieder mit Zensur und scharfer Kritik zu tun. 1978 verließ er das Land, zog nach dem Mauerfall aber zurück nach Potsdam. Hier ist er im August im Alter von 90 Jahren gestorben.

Sie wollten Leben retten – und bezahlten den höchsten Preis: Im September sind Sebastian K. und Philipp R., zwei 38 und 23 Jahre alte Feuerwehrleute – K. arbeitete bei der Potsdamer Berufsfeuerwehr –, im Einsatz auf der Autobahn 2 bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Ihr Schicksal sorgte für Betroffenheit nicht nur bei den Kameraden.

Squaw Hildegard Rose hatte am Jungfernsee ihr Atelier. Sie malte abstrakt, aber inspiriert von der Seenlandschaft, die ihr zur Wahlheimat wurde; ihre Bilder trugen keine Titel. Im November ist die Künstlerin nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben.

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