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Kommentar über die Potsdamer Mitte: Fortsetzung folgt

In Potsdams Mitte entsteht ein Wohnviertel mit günstigen Wohnungen. Wer jetzt noch davon redet, dass die Potsdamer Mitte ein Luxusquartier wird, lebt in einer Parallelwelt, kommentiert PNN-Redakteur Peer Straube.

Von Peer Straube

Das Experiment ist gelungen. Ein Viertel Sozialwohnungen, ein weiteres gutes Drittel unterhalb des gültigen Mietspiegels für Neubauten – nein, wer jetzt noch davon redet, dass die Potsdamer Mitte ein Luxusquartier wird, lebt in einer Parallelwelt. Zumindest im Block III, dem ersten der zwei geplanten Karrees, wird ein gesunder Bevölkerungsmix entstehen, Urbanität, wie sie sein sollte. Darauf kann Potsdam stolz sein, denn so etwas sucht bundesweit seinesgleichen. Diesen Erfolg dürfen sich die 15 000 Potsdamer ans Revers heften, die das Bürgerbegehren gegen den Ausverkauf der Mitte unterschrieben haben und natürlich die Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, die es organisiert hatte. Vor allem aber dürfen sich Potsdams Linke auf die Schulter klopfen. 

Sie bewiesen genug Realismus, um zu erkennen, dass die Fachhochschule nicht zu retten war und rangen der Stadt und der Pro Potsdam wichtige Zugeständnisse ab – allen voran den Verzicht auf den Verkauf nach Höchstgebot und die Bevorzugung von Investoren, die preiswerte Wohnungen schaffen würden. Dieser Kompromiss ist ebenso beispiellos wie beispielhaft. Alles andere, als dieses Vergabeverfahren auch auf das nächste Karree rund um das Bildungsforum anzuwenden, wäre widersinnig. Es ist wie im Fernsehen: Ist der Pilot erfolgreich, ist die Fortsetzung zwingend.

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Bericht: Fast zwei Drittel der Wohnungen in der Potsdamer Mitte sollen unterhalb des Mietspiegels vermietet werden. Das hat selbst die Pro Potsdam überrascht.

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