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Forschungsreaktor der Helmholtz-Gesellschaft in Wannsee.

© Clemens Bilan/dapd

Kommentar über Forschungsreaktor am Wannsee: Fehlstelle

Der Katastrophenschutzplan für den Forschungsreaktor am Wannsee ist unzureichend, kritisieren Experten. Höchste Zeit, dass sie überarbeitet wird, meint PNN-Autorin Jana Haase.

Potsdam - Es ist ein Kernreaktor, den viele Potsdamer gar nicht auf dem Schirm haben: Der Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums in Wannsee. Die Anlage ist mit einem Kernkraftwerk nicht zu vergleichen, sie arbeitet mit einer anderen Technologie, es geht um viel geringere Mengen an radioaktivem Material. Solange dort alles nach Plan läuft, besteht kein Grund zur Besorgnis für die Potsdamer. Und falls etwas passiert, gibt es einen Katastrophenschutzplan, der konkrete Maßnahmen auflistet und Zuständigkeiten regelt.

Dass dieser Plan nach Ansicht von Experten eine Fehlstelle hat, ist dagegen bedenklich. Ihr Fazit: Die Reaktorbetreiber sind nicht ausreichend auf einen schweren terroristischen Angriff vorbereitet. Bislang hatte es von Betreiberseite geheißen, dass die Sicherheit jederzeit auch im Ernstfall gewährleistet ist – egal, aus welchem Grund eine Katastrophe passieren sollte. Das wird durch die Neubewertung nun infrage gestellt. Um es klar zu sagen: Die Experten sagen nicht, dass ein solcher Angriff passieren wird oder auch nur wahrscheinlich ist. Aber: Wenn er passiert, dann sind die Betreiber und alle mit eingespannten Institutionen – darunter etwa die Potsdamer Feuerwehr –, schlecht vorbereitet. Das muss sich ändern. Denn es geht um die Gesundheit von Tausenden Menschen.

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