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Die „Enver-Pascha-Brücke“ zwischen Babelsberg und Klein Glienicke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

© Andreas Klaer

„Enver-Pascha-Brücke“: Stadt Potsdam zieht Namen offiziell ein

Enver Pascha war mitverantwortlich für den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. Potsdam hat die nach ihm benannte zerstörte Brücke jetzt aus dem Straßenverzeichnis getilgt.

Die Enver-Pascha-Brücke zwischen Babelsberg und Klein Glienicke ist seit 1945 zerstört, der Name war aber für die dort später errichtete Leitungsbrücke weiter in Gebrauch. Jetzt hat ihn die Stadt offiziell eingezogen und aus dem Straßenverzeichnis gelöscht, wie im Amtsblatt vermeldet wurde. Sie folgt damit einem Antrag der Fraktion Sozial.Die Linke, wie diese mitteilte. Damit sei ein „wichtiger Schritt zur nachhaltigen Überwindung der noch in Potsdam vorhandenen Würdigungen von Kriegsverbrechern“ erreicht, erklärte die Stadtverordnete Anja Günther. Pascha war als Kriegsminister des Osmanischen Reiches ein Hauptverantwortlicher für den Völkermord an den Armeniern. Er wohnte vorher als Militärattaché in Klein Glienicke und kam nach dem Ersten Weltkrieg incognito in Babelsberg unter.

Die Fraktion drängt auch auf die Löschung der Brückenbezeichnung aus Karten und offiziellen Darstellungen. „Dies muss nun aktiv von den verantwortlichen Stellen in Potsdam und Berlin umgesetzt werden“, erklärt Anja Günther.

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