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Keine Rasenheizung, aber Flutlicht: Das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion

© Tobias Gutsche

SVB-Petition ein erster Schritt: Das Heizen von Gräsern eher gestern als heute beenden

Fußballvereine in den Ligen eins bis drei benötigen eine Rasenheizung. Regionalligist SV Babelsberg 03 fordert, auf den energieintensiven Pflichteinbau zu verzichten.

Ein Kommentar von Kay Grimmer

Es ist ein Anfang. Die Forderung des SV Babelsberg 03, in Zeiten der Energiekrise und Einsparzwängen auf Rasenheizungen im Profifußball zu verzichten ist geradezu zwangsläufig. Die Zahlen können eindeutiger nicht sein: Selbst Heiz-Lobbyisten kommen nicht umhin, Rasenheizungen als kostenintensiv zu bezeichnen. Im Betrieb verbraucht eine Rasenheizung an einem Tag mehr Strom als ein Zwei-Personen-Haushalt im Jahr.

Natürlich - so ehrlich darf man sein - fordert der Regionalligist die Abschaffung auch aus eigenen finanziellen Hintergründen. Denn will der Viertligist irgendwann mal in die dritte Liga aufsteigen, muss er es nicht nur sportlich schaffen, sondern seine Drittklassigkeit auch baulich und finanziell untermauern - mit Rasenheizung, die mindestens 400.000 Euro kosten.

Doch ist der wichtige Aspekt der Nachhaltigkeit, den sich Nulldrei auf die Fahnen schreibt, eben auch nicht zu verachten. Allerdings darf die Abschaffung der Rasenheizungspflicht nur der Anfang sein. Denn auch die Flutlichtanlagen fressen Strom in nicht unerheblichem Ausmaß. Wichtig sind die Strahler vor allem fürs Fernsehen, auch wenn sich abendliche Flutlichtspiele bei Vereinen und Fans großer Beliebtheit erfreuen.

Doch wenn man aus Energiespargründen schon Schwimmbäder und damit aktive Sportangebote schließt, sollte man zuvor auch Flutlichtspielen, ein fürs Publikum sehr passives Sportangebot, ein Ende gesetzt haben. Das Heizen von Gräsern sollte - auch ohne Ukrainekrieg und Energiekrise - darüber hinaus eher gestern als heute beendet werden.

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