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Mehr Sicherheit für den Fahrradverkehr: Die Parkplätze an der Charlottenstraße sollen verschwinden.

© Andreas Klaer/PNN

Diskussion geht weiter: Autoarme Potsdamer Innenstadt ohne Charlottenstraße?

Wieland Niekisch sieht weiteren Klärungsbedarf bei der geplanten Umgestaltung der Straße im Stadtzentrum. Anwohner und Händler sind gegen den Wegfall von Parkplätzen.

Der Stadtverordnete Wieland Niekisch (Fraktion Mitten in Potsdam) sieht noch „ungeklärte Probleme“ beim geplanten Umbau der Charlottenstraße. Diese müsse deshalb aus der Beschlussvorlage „Innenstadt, Straßenräume neu denken“, über die die Stadtverordneten am 3. Mai final entscheiden sollen, herausgenommen werden, forderte Niekisch nach einem Treffen von Anwohnern und Gewerbetreibenden im Club Charlotte. Über die „totale Eliminierung des ruhenden Verkehrs auf über 600 Metern in der Hauptroute der Innenstadt“ müsse weiter diskutiert werden.

Niekisch regt an, über Tempo 30 auf dem 600 Meter langen Straßenabschnitt zu diskutieren. Im Bauausschuss, dem Niekisch angehört, hatte der Baubeigeordnete Bernd Rubelt bereits darauf hingewiesen, dass die geltende Gesetzeslage für die Hauptstraße keine Tempo-30-Regelung vorsehe. Zudem könnten Busse und Straßenbahnen ausgebremst werden, hieß es.

Außerdem fordert Niekisch, Gewerbetreibende und Anwohner bei der Planung der Charlottenstraße einzubeziehen. Das Misstrauen sei groß, weil die Anlieger schon beim letzten Umbau der Straße 2008 nicht einbezogen worden wären. Damals seien die Radwege „zugunsten viel zu breiter Fußwege beseitigt worden“, so Niekisch. Die Charlottenstraße gehöre deshalb auf den Prüfstand.

Sind die geplanten Radfahrstreifen sicher?

Derweil diskutieren Befürworter des Umbaus, ob der geplante Radfahrstreifen lediglich mit Fahrbahnmarkierungen gestaltet oder baulich von der Fahrbahn getrennt wird. Ohne bauliche Trennung könnten Autos auf dem Radweg fahren oder parken, so die Befürchtung. Das wäre kein Sicherheitsgewinn. Die Fraktion Die Andere teilte am Freitag via Twitter mit, sie habe den Baubeigeordneten um eine Klarstellung zum Radweg gebeten, weil dazu unterschiedliche Bezeichnungen vorlägen.

Die Umgestaltung soll dafür sorgen, dass auch bei vorbeifahrenden Bussen und Straßenbahnen ausreichend Platz für Fahrräder bleibt. Der notwendige Sicherheitsabstand kann derzeit zwischen Tram und parkenden Pkw nicht eingehalten werden. Das Konzept zur autoarmen Innenstadt war über ein umfangreiches Beteiligungsverfahren mit Anliegern erarbeitet worden.

Zwischen Jägerstraße und Luisenplatz würden laut Stadtverwaltung 57 Parkplätze wegfallen. Niekisch sprach von 100 Parkplätzen, die aus Sicht von Anwohnern schon heute nicht ausreichten. Das Konzept der autoarmen Innenstadt sieht den Wegfall vieler Parkplätze vor, um den Suchverkehr zu minimieren. Alternativ sollen die Innenstadt-Parkhäuser genutzt werden.

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