zum Hauptinhalt
Die Stadt Potsdam plant ein neues Verkehrskonzept für die Charlottenstraße. Dagegen regt sich Widerstand von Anwohnern und Gewerbetreibenden.

© Andreas Klaer/PNN

Streit um autoarme Innenstadt in Potsdam: Verein fordert Einbahnstraße in der Charlottenstraße

Händler und Gastronomen des Vereins „Ici Potsdam“ fordern die Stadt auf, die Pläne zur autofreien Innenstadt zu ändern. Der Umbau der Charlottenstraße sei ungerecht.

Der Verein „Ici Potsdam“, eine Interessenvertretung von Händlern und Gastronomen der Innenstadt, fordert ein Umdenken bei der Planung zur autoarmen Innenstadt. So seien für die Pläne zur Umgestaltung der Charlottenstraße keine Alternativen in Betracht gezogen worden, teilte Vorstandsmitglied Dietmar Teickner am Mittwoch mit. „Wir sehen beim vorliegenden Konzept noch massiven Gesprächs- und Änderungsbedarf und fordern die Stadtverordneten auf, die Pläne an die Verwaltung zur Überarbeitung zurückzugeben“, sagte Teickner.

Der Verein verlangt zudem, Anwohner und Gewerbetreibende bei Detailplanungen einzubeziehen, „damit unsere Innenstadt für alle lebenswert und lebendig bleibt“. Bei den Plänen für die Charlottenstraße werde der Gesprächsbedarf besonders deutlich. „Anstatt den Verkehrsraum gerechter aufzuteilen, wird zugunsten des Radverkehrs jede Art der Anlieferung oder Erreichbarkeit für Bewohner und Kunden unmöglich gemacht“, so Teickner. Dabei gebe es andere Ideen „für eine wirklich gerechte Aufteilung“. Teickner schlägt Tempo 30 oder eine Einbahnstraßenregelung für die Charlottenstraße vor.

57
Pkw-Stellplätze fallen weg.

Anwohner und Händler sammeln auch Unterschriften gegen die geplante, aus ihrer Sicht „realitätsfremde“ Umgestaltung. Für den Bau von Radfahrschutzstreifen sollen 57 Stellplätze wegfallen. „Ici Potsdam“ wirft der Stadt außerdem eine mangelhafte Informationspolitik vor. Die direkt betroffenen Einzelhändler und Gastronomen seien in die Planung nicht einbezogen und zu den Werkstattveranstaltungen nicht explizit eingeladen worden.

Zudem würden Zahlen zur Parkplatzbelegung aus der Zeit der Corona-Pandemie verwendet, die nicht die Realität abbilden würden. So sei im Konzept zur autoarmen Innenstadt von einer Belegung zwischen 40 und 60 Prozent die Rede. Eine Erhebung von 2019 habe dagegen eine Belegung von 60 bis 90 Prozent ergeben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false