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Kosten erwünscht. Couscous-Salat von Mustafa am Stand „1001 Nacht“.

© A. Klaer

Krongut Bornstedt: Erstes Streetfood-Fest: Die ganze Welt im Krongut

Paella, Couscous, Pulled Pork: Beim ersten „Streetfood-Markt“ auf dem Krongut Bornstedt konnten sich die Besucher am Sonntag einmal um den ganzen Globus naschen.

Potsdam - Die Liveband lässt entspannte Jazzklänge über den Platz wehen, vom Grill steigen Rauschschwaden auf, es riecht nach gebratenem Fleisch. Einige Meter weiter verändern sich die Gerüche, es duftet nach Crêpes, asiatischen Gewürzen, Hühnchen und Barbecue. Das Krongut Bornstedt hat zum ersten „Streetfood-Markt“ Potsdams eingeladen und sich damit die kulinarische Vielfalt der ganzen Welt auf den Hof geholt.

Moises Richart rührt in den riesigen Paella-Pfannen an seinem Stand. Die Hähnchenschenkel sehen bereits schön gebräunt aus, nun gibt er Schoten, weiße Bohnen und Paprika dazu. „Das Geheimnis einer guten Paella ist der Reis“, verrät Natalia Llorente, die zusammen mit Moises kocht. Dieser ist typischerweise eine Mischung aus Senia- und Bahia-Reis. Und der darf keine Minute zu lang garen. „Dann platzt er“, sagt Natalia. Die beiden stammen aus Valencia und bereiten seit einem Jahr mit ihrer „La Cuina“ auf Märkten in ganz Deutschland eine traditionelle Paella zu. „Auf den Streetfood-Märkten geht es immer sehr familiär zu, man kennt sich, arbeitet immer draußen und trifft ständig nette Leute“, freut sich Natalia. Die Rezepte für ihre Paella stammen von Moises Großmutter – die in ihrer Heimat Valencia dafür berühmt war.

Streetfood - "Überall ein großer Trend"

„Der Ursprung der Streetfood-Märkte liegt in Asien und Indien“, erklärt Jenny Krüger, Veranstalterin und Leiterin des Kronguts. Garküchen versorgen täglich Milliarden von Menschen für wenig Geld mit warmen Mahlzeiten. Inzwischen haben auch westliche Gastronomen das Konzept der mobilen Küchen für sich entdeckt. Auf den gut besuchten Streetfood-Märkten in London, New York oder auch Berlin wird exotisches, außergewöhnliches und traditionelles Essen frisch zubereitet – üblicherweise in sogenannten Food Trucks. „Es ist überall ein großer Trend“, sagt Jenny Krüger. Das Konzept soll nun auch in Bornstedt etabliert werden. Mit dem „Sonntagsvergnügen“ bietet das Krongut künftig alle zwei Wochen eine regelmäßige Plattform für die rollenden Küchen – auch, um neuen Wind ins historische Ambiente des Kronguts zu holen und die Besucherzahlen wieder zu steigern. Alle vier Wochen werden auch Handwerker, Kunsthandwerker und Designer ihre Waren anbieten. Zudem gibt es neben der Livemusik ein Kinderprogramm – und am Abend den Poetry Slam auf der Seebühne.

„Das Konzept klang sehr frisch“, sagt Besucher Domenik Schuster aus Babelsberg. Der 23-Jährige ist mit seiner Familie gezielt zum Streetfood-Markt gekommen. „Ich probiere gern neue Sachen aus, esse gern viel Verschiedenes“, sagt er. „Das kann man in Potsdam woanders ja nicht so leicht.“ Während sich seine Schwiegermutter am Stand von „Afouss“ ein marokkanisches Couscous-Gericht kauft, geht er weiter zu „Korean Burger“. Hier gibt es klassische koreanische Küche wie Kimchi und Mandu, aber auch asiatische Burger. Tom Bursian von „Pulled Pork“ ist bereits seit vier Jahren Food Trucker aus Leidenschaft. Bei ihm gibt es amerikanische Küche – Rippchen vom Havelländer Apfelschwein, Pulled Pork mit Barbecuesoße und Süßkartoffeln. „Du bist immer unterwegs, siehst, wie die Leute mit deinem Essen glücklich sind“, erklärt er seine Begeisterung. „Ich möchte nichts anderes mehr machen.“ 

Der nächste Streetfood-Markt findet am 1. Mai im Krongut Bornstedt, Ribbeckstraße 6/7, 14469 Potsdam, statt. Es wird ein Künstlerbeitrag von 2 Euro erhoben.

Heike Kampe

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