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Kommentar über den Umgang mit DDR-Kunst in Potsdam: DDR-Kunst darf nicht einfach verschwinden

Erst die Sterne an der FH-Fassade, jetzt die Skulpturen im Staudenhof: Die DDR-Kunst verschwindet aus dem Potsdamer Stadtbild. Dabei sollte der Sanierungsträger endlich transparenter vorgehen - und mit besserem Gespür für die Emotionen, die dieser Wandel in vielen Potsdamern weckt, meint PNN-Autorin Jana Haase in ihrem Kommentar.

Nach den FH-Fassaden-Sternen verschwindet nun die DDR-Kunst aus Potsdams Mitte – ohne Ankündigung wurde am Montag mit dem Abbau der Skulpturen von Jürgen von Woyski in der Staudenhof-Grünfläche begonnen, erst auf PNN-Anfrage äußerte sich der Sanierungsträger. Mit der noch in der vergangenen Woche beteuerten Offenheit in Sachen FH-Abrissvorbereitungen – Zitat: „Der Sanierungsträger Potsdam wird die Öffentlichkeit über alle weiteren Schritte im Zusammenhang mit dem Rückbau des Fachhochschulgebäudes informieren“ – hat das nichts zu tun.

Dabei sollte den Verantwortlichen allerspätestens seit der Diskussion um die Fassade bewusst sein, dass die Umgestaltung der Mitte Emotionen weckt und der Versuch, dort an der Öffentlichkeit vorbei tätig zu werden, nicht unbemerkt bleibt und nur weiteres Misstrauen schürt. Sie wären auch gut beraten, schnell einen angemessenen Alternativstandort für die Werke – neben der „Stehenden unter dem Baldachin“ wurde auch mit dem Abbau des Pflanzturms begonnen – zu finden. Die Skulpturen darf nicht das gleiche Schicksal ereilen wie die „Transparente Weltkugel“, die vor sieben Jahren in der Mitte abgebaut wurde und die trotz vieler Debatten und Vorschläge immer noch im Depot liegt.

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Bericht: Für den Abriss der Fachhochschule in Potsdam müssen drei Skulpturen DDR-Künstlers Jürgen von Woyski weichen: Die  „Stehende unter dem Baldachin“, das "Sitzende Mädchen" und der „Pflanzturm“ sind von ihrem alten Platz verschwunden.

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