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Stillstand. Das öffentliche Leben in Potsdam kommt wegen der Coronakrise zum Erliegen.

© Ottmar Winter

Mittwoch, 18. März 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute wird es still in Potsdam - ein Zustand, an den wir uns werden gewöhnen müssen. Wir bleiben zuhause, genießen Monet oder "Vier gewinnt" und halten die Kurve flach.

Potsdam - Das hat es in Potsdam so seit Jahrzehnten nicht gegeben: Die Stadt steht still, das öffentliche Leben ist praktisch komplett lahmgelegt. Die Coronakrise ist spätestens mit dem heutigen Mittwoch im Alltag jedes einzelnen angekommen. Eltern können jetzt ihre Kinder nicht mehr in Kitas und Schulen bringen - es sei denn, sie arbeiten in systemrelevanten Berufen und haben einen Not-Betreuungsplatz erhalten. Der Kultur- und Sportbetrieb steht still, Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung gehören, haben geschlossen. Nicht nur freie Künstler, auch Ladeninhaber, Verkäufer, Kneipenwirte, Betreiber von Kinos oder Fitnessstudios und viele mehr werden sich Sorgen machen, was diese Krise, von der noch niemand sagen kann, wann sie überstanden ist, für sie auch finanziell bedeutet. Es beginnt eine herausfordernde Zeit, für alle. Dass die Potsdamer darauf durchaus kreative Antworten haben und in der Ausnahmesituation zusammenstehen und einander helfen - ohne sich räumlich nahe zu kommen -, das hat sich schon in den vergangenen Tagen gezeigt. Auch den Humor verlieren sie nicht - Lachen ist und bleibt eben eine gute Medizin: 

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Vergessen werden darf nicht: Bei den jetzt ergriffenen drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus geht es vor allem darum, die Krankenhäuser vor Überlastung zu bewahren. Sorgen um die eigene Gesundheit müssen sich die wenigsten machen, die gebotene "soziale Distanzierung" ernstnehmen aber möglichst alle. Bei vier von fünf Infizierten verläuft die Krankheit nach den bisherigen Erkenntnissen mild, jeder fünfte benötigt aber einen Krankenhausplatz, viele auf der Intensivstation. Besonders gefährdet für schwere Verläufe sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Breitet sich das Virus nun wie bisher exponentiell in der Bevölkerung aus, das heißt verdoppelt sich die Zahl der Infizierten im Abstand von wenigen Tagen immer wieder, dann kommen die vorhandenen Kapazitäten schnell an die Grenzen. "Flatten the curve" ist darum die Devise: Die Kurve der Neuerkrankungen möglichst flach halten, damit die Krankenhäuser mit der Behandlung der schweren Fälle nachkommen. Das gelingt am besten, wenn Menschen so wenig wie möglich zusammen kommen und das Virus keine Chance mehr zur Übertragung hat.

Ferienfahrplan beim ViP, Wartungsarbeiten an der Fähre

Für die Busse und Trams in Potsdam gilt ab heute der Ferienfahrplan - die Tramlinie 98 zwischen Schloss Charlottenhof und Bahnhof Rehbrücke entfällt, die Tram 92 von der Kirschallee ins Kirchsteigfeld verkehrt ganztägig nur im 20-Minutentakt. Auf den Buslinien entfallen die Verstärkerfahrten zu den Schulanfangszeiten. Bereits länger geplant waren die Wartungsarbeiten an der Fähre nach Hermannswerder: Sie ist daher heute von 9 bis 12 Uhr nicht in Betrieb.

Berlin und Brandenburg stimmen sich ab

Welche weiteren Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-Cov-2  vorgenommen werden, das wollen die Regierungen der Länder Brandenburg und Berlin heute ab 13 Uhr bei einer kurzfristig einberufenen gemeinsamen Kabinettsitzung in Potsdam beraten. Thema sollen unter anderem die medizinische Versorgung sowie der Nahverkehr sein. Ergebnisse werden gegen 15.15 Uhr erwartet, wir berichten natürlich live in unserem Corona-Newsblog, wo wir auch alle anderen Neuigkeiten rund um das Thema vermelden.

Einfach mal raus

Alles wie immer. Im Park Sanssouci werden die Skulpturen ausgehaust.

© Hajo von Cölln

Wer Zeit hat - geplant oder unverhofft -, der kann heute auch bei einem Spaziergang im Park einen freien Kopf bekommen und die Ereignisse der vergangenen Tage erst einmal sacken lassen. In Sanssouci sind die Skulpturen ausgehaust worden - eine Potsdamer Frühlingstradition, die in diesen turbulenten Zeiten geradezu beruhigend wirkt. An manchen Dingen ändert Corona nämlich auch nichts. Den steinernen Göttern, Putten und illustren antiken Persönlichkeiten kann der Virus nichts anhaben. Das Wetter spielt auch mit. Nichts spricht gegen einen Spaziergang, allein, mit den Kindern, dem Partner - nicht aber in großen Gruppen. Sie wissen schon: "Flatten the curve!"

Monet virtuell

Sämtliche Museen der Stadt sind bekanntlich geschlossen. Das Museum Barberini bietet über seine kostenlose App den Rundgang durch die große Monet-Ausstellung an, über die sozialen Medien will das Museum zudem täglich neue Einblicke in die Ausstellung geben.

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"Vier gewinnt" statt Fußball

Beim Fußballviertligisten SV Babelsberg 03 ruht zwar der Spielbetrieb - Fans können die Spieler aber täglich über die Facebook-Seite des Vereins beim "NulldreiTV" erleben. Dort wird seit Montag "Vier gewinnt" gespielt.

Heimkino umsonst

Wer in den Mediatheken der Fernsehsender keine spannenden Filme findet, kann sich ja mal bei filmfriend.de umschauen. Die Streamingplattform für Bibliotheken ist kostenlose für alle, die einen Ausweis der (geschlossenen) Stadt- und Landesbibliothek besitzen. Wer das noch nicht hat, kann das auch jetzt noch online und kontaktlos nachholen. A propos Bibliothek: Bücher können während der Schließung (bis vorerst 20. April) entweder über die Außenrückgabe neben dem Eingang zurückgegeben werden - oder aber einfach zuhause behalten. Säumnisgebühren werden dafür nicht berechnet, teilt die Bibliothek mit.

Schreibwerkstatt am Computer

Wer angesichts der Coronakrise unerwartet Zeit hat und die kreativ nutzen will, für den ist vielleicht der Schreibraum Potsdam etwas: Gabriele Gäbelein bietet ab dem 23. März eine Online-Schreibwerkstatt zum Thema Kurzgeschichte an, wie sie mitteilte. Die Teilnahme für den Kurs mit drei Sitzungen und maximal sechs Teilnehmern kostet 99 Euro. Kontakt und Anmeldung >>>hier.  

Und zum Schluss das Wetter

Der Frühling ist da! Sonne satt bei bis zu 16 Grad sind angesagt für heute. Das treibt höchstens Allergikern die Tränen in die Augen.

Bleiben Sie gesund!

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