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Die Band Jinjer im Lindenpark - deren Konzert am 24. September 2021 mussten Fans noch verpflichtend mit Maske absolvieren.

© Henri Kramer

Brandenburger Clubs gegen Maskenpflicht: Spielstätten fürchten um ihre Existenz

Konzert- und Clubhäuser warnen vor einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Mit einer Testpflicht könnten sie sich abfinden.

Potsdamer Clubs und Soziokulturzentren lehnen eine Ausweitung der Maskenpflicht ab, die derzeit wegen steigender Corona-Zahlen zur Debatte steht. Das würde „faktisch einen Lockdown für die Spielstätten und Klubs“ bedeuten, heißt es in einem offenen Brief des im Kreativhaus Rechenzentrum ansässigen Landesverbands für Soziokultur, Popularmusik und Festivals. Zu dessen mehr als 30 Mitgliedern in Potsdam gehören etwa das Waschhaus, der Lindenpark, das Freiland-Jugendzentrum und einige Begegnungshäuser.

Stattdessen plädieren die Spielstätten – „als einzig vorstellbare Lösung“ – dafür, dass sich Besucher vor Konzerten oder Diskonächten auf Corona testen müssen. „Gute Erfahrungen wurden diesbezüglich unter anderem in Österreich mit PCR-Gurgeltests gemacht. Diese sind dort flächendeckend und preiswert zum Beispiel in Supermärkten verfügbar“, heißt es in dem Brief, in dem zugleich auch kostenlose Testmöglichkeiten gefordert werden.

Tests wären das „kleinere Übel“

Die Kontrolle, ob Gäste getestet sind, sei für die Clubs „das kleinere Übel“ im Vergleich zur Durchsetzung einer Maskenpflicht. Durch diese würden Gäste wegbleiben. Denn der für die Betreiber überlebensnotwendige Verkauf von Getränken wäre auf die Art ebenso erschwert wie für Besucher „wildes Tanzen und/ oder Knutschen“.

Die Clubs warnen: „Wir erwarten mehr Klagen und Regelverstöße und beim Publikum den Rückgriff auf den guten alten Partykeller – ganz ohne irgendwelche Corona-Regeln.“ In Brandenburgs Landespolitik wird derzeit diskutiert, ob angesichts einer steigenden Belastung der Krankenhäuser wieder eine Maskenpflicht für das Einkaufen und für Behördengänge nötig ist.

Generell gehe es für den Großteil der Clubszene „nach den Krisen der letzten Monate und Jahre schlicht und einfach um die pure Existenz“, so die Unterzeichner des Briefs. Überdies würden staatliche Hilfen absehbar wegfallen, weshalb sich ohnehin ein „Niedergang im Bereich von Soziokultur, Popularmusik und Festivals“ abzeichne.

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