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Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft: Bombenentschärfung beginnt

UPDATE: Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Potsdamer Hauptbahnhof ist entschärft. Seit 18.48 Uhr ist der Sperrkreis wieder aufgehoben

Innenstadt - Die am Donnerstagvormittag am Potsdamer Hauptbahnhof gefundene Weltkriegsbombe ist erfolgreich entschärft. Seit 18.48 Uhr ist der Sperrkreis wieder aufgehoben, wie die Stadt mitteilte. Die Räumung des Sperrgebiets in einem Radius von 800 Metern um den Fundort am Hauptbahnhof hatte sich den ganzen Nachmittag hingezogen, weil sich einige der betroffenen Bürger weigerten, ihre Wohnungen zu verlassen. Insgesamt mussten 9700 Potsdamer ihre Wohnungen verlassen, auch drei Altersheime waren betroffen.

Die Sperrung der Langen Brücke führte zu enormen Verkehrsbehinderungen in der Landeshauptstadt: Auf den Einfallsstraßen im Potsdamer Norden und Westen gab es kilometerlange Staus, weil Autofahrern in Richtung Babelsberg oder Plattenbauviertel nur noch die Humboldtbrücke als Havelübergang zur Verfügung stand.  Am Hauptbahnhof rollte seit dem Mittag kein Zug mehr. Der Regionalexpress zwischen Magdeburg und Frankfurt (Oder) wurde über Golm umgeleitet.

Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Donnerstagvormittag am Potsdamer Hauptbahnhof gefunden worden. Der Blindgänger sei in etwa ein Meter Tiefe bei Bauarbeiten für die neue Zentrale der Landesinvestitionsbank freigelegt worden, teilte die Stadt mit. Da der Sprengkörper bewegt wurde, müsse noch am Nachmittag entschärft werden. Nach weiterer Munition werde noch gesucht.

Rund 800 Meter um den Bahnhof wurde ein Sperrkreis eingerichtet. Der Zug- und Bahnverkehr wurde unterbrochen. Knapp 10000 Menschen müssen ihre Wohnungen  verlassen. Im Sperrgebiet befinden sich unter anderem drei Pflegeheime. Als Aufenthaltsorte während der Evakuierung und Entschärfung stehen das Freiland Potsdam in der Friedrich-Engels-Straße 22, der Treffpunkt Freizeit in der Straße Am Neuen Garten 64, die Comenius-Schule am Brauhausberg 10 sowie die Mehrzweckhalle des Oberlinhauses in Babelsberg zur Verfügung. 500 Helfer von Stadtverwaltung und Feuerwehr sind im Einsatz, um den Sperrkreis abzusichern. Bürgerfragen rund um die Entschärfung und den Sperrkreis antworten Mitarbeiter des Ordnungsamtes telefonisch unter (0331) 2891666 oder die Einsatzstelle der Feuerwehr unter (0331) 370 1378.

In dem Bereich liegt auch der Brandenburger Landtag am Alten Markt. Abgeordnete und Parlamentsmitarbeiter mussten das Gebäude verlassen. Die aktuelle Sitzung wurde unterbrochen. Die ausstehenden Debatten wurden auf die Januar-Sitzung vertagt, teilte Landtagssprecherin Katrin Rautenberg mit.

Auch Mitarbeiter der Staatskanzlei sowie vom Finanz-, Bildungs-, Wirtschafts- und Justizministerium mussten ihre Büros verlassen. Diese Gebäude liegen alle etwa 500 Meter entfernt vom Hauptbahnhof.

Nach Angaben der Stadt handelt es sich um eine US-amerikanische Fliegerbombe. Die sofortige Entschärfung ist notwendig, weil der Sprengkörper bei bauvorbereitenden Maßnahmen bewegt worden ist, so die Verwaltung. Das Areal an der Babelsberger Straße werde derzeit auf Munition untersucht. (mit dpa)

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