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Baustelle des Immobilien-Projektentwicklers Project Immobilien im Potsdamer Ortsteil Bornim.

© Andreas Klaer

Baufirma Project Immobilien insolvent: Mehrere Neubau-Projekte in Potsdam betroffen

Der Projektentwickler Project Immobilien hat Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Von der Pleite sind auch zwei Neubauvorhaben in Potsdam Bornim und der Templiner Vorstadt betroffen.

Die auch in Potsdam tätig Baugruppe Project Immobilien hat für mehrere Firmenteile Insolvenz eingereicht. Von diesem Schritt betroffen ist demnach auch die Tochter Project Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH, die in Potsdam derzeit mehrere Bauprojekte betreut. Grund für die Insolvenz seien vor allem „die enorm gestiegenen Baukosten infolge des Ukrainekrieges“, teilte der Insolvenzverwalter mit. Dabei sei es nicht möglich gewesen, diese Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben, hieß es weiter es.

Bereits im Bau ist das Ensemble „Salut Potsdam“ im Ortsteil Bornim. An der Potsdamer Straße in Höhe Am Priesteracker sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit 19 Eigentumswohnungen entstehen. Ebenfalls geplant sind zwei weitere freistehende Häuser im hinteren Grundstücksbereich mit drei weiteren Wohneinheiten. Außerdem arbeitet der Träger laut Eigendarstellung am Projekt „BelleVie Maison 61“ in der Potsdamer Speicherstadt. Dort hatte der Projektentwickler bisher geplant, 15 hochwertige Eigentumswohnungen und vier Büroeinheiten in einem Neubau an der Leipziger Straße zu errichten.

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Projekte mit 1852 Wohneinheiten betreut die Project Immobilien-Gruppe deutschlandweit.

Ein ausschließliches Gewerbeobjekt hat Project Immobilien an der Babelsberger Straße am Potsdamer Hauptbahnhof geplant. Dort soll in zwei Bauabschnitten der Büro- und Hotelkomplex „The Central“ mit einer Gesamtmietfläche von über 12.530 Quadratmetern entstehen. 200 Zimmer der Marken Ibis budget und Ibis styles sind geplant, hieß es bei der Vorstellung des Projekts, die Fertigstellung des Baus war nach jüngsten Bekanntmachungen für das zweite Quartal 2024 angekündigt.

Bekannt geworden war die Project Immobiliengruppe mit dem Bauprojekt „Studio Living P1“ in der Pappelallee 14 bis 17 am Bornstedter Feld mit mehr als 200 Mikro-Appartments in mehreren Gebäuden. Insgesamt habe die Project Immobiliengruppe bereits drei Objekte in Potsdam vollendet, hieß es.

Der rasche Anstieg der Immobilienzinsen in Kombination mit dem Anstieg der Baupreise hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Insolvenzen in der Branche nach sich gezogen. Mit der Insolvenz des deutschlandweit tätigen Projektentwicklers aus Nürnberg trifft es keinen Kleinen der Immobilienbranche. Nach eigener Aussage betreute Project Immobilien Ende Juni mehr als 120 Objekte bei Planung und Bau mit einem Projektvolumen von 3,2 Milliarden Euro. Die Insolvenzverwalter der Nürnberger Kanzlei Schultze & Braun gaben an, dass Project Immobilien zuletzt rund 60 Projekte betreut hatten. Den Geschäftsbetrieb wollen die Juristen fortsetzen. Dabei wollen sie die Möglichkeiten einer Sanierung ebenso wie die Fortsetzung der Bauprojekte prüfen.

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