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Kirchengemeinden Bornim, Golm und Grube haben fusioniert. V.l.: Hanna Lohmannsröben, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, gemeinsam mit Pfarrerin Anke Spinola vor der Kirche Bornim.

© Andreas Klaer / PNN

Aus drei mach eins: Kirchenfusion im Potsdamer Norden

Die drei Kirchengemeinden von Bornim, Golm und Grube sind zur neuen Trinitatis-Kirchengemeinde geworden. Was das für das Gemeindeleben bedeutet.

Wie ein offenes Netzwerk wirkt das neue Kirchensiegel der Potsdamer Künstlerin Susanne Stich auf den Betrachter. Sie hat es für die neue Trinitatis-Kirchengemeinde im Norden Potsdams geschaffen. Seit Anfang des Jahres haben die drei evangelischen Kirchengemeinden von Bornim, Grube und Golm, fusioniert. Zuvor waren sie bereits pfarramtlich verbunden. Nun gehören sie aber offiziell zusammen.

Der Weg zur Fusion war notwendige Einsicht und optimistische Aussicht auf Neues.

Anke Spinola, Pfarrerin.

„Damit wollen wir gemeinsam mit den Ehrenamtlichen Kräfte bündeln und Energien freisetzen für die Arbeit mit den Menschen vor Ort“, sagt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates und Theologin Hanna Löhmannsröben, Professorin an der Universität in der Landeshauptstadt. Und Pfarrerin Anke Spinola meint: „Wir haben bereits mehrere Schritte des Zusammenwachsens in den vergangenen Jahren kräftig geübt. Der Weg zur Fusion war notwendige Einsicht und optimistische Aussicht auf Neues“. Sie fügt hinzu, dass sie bisher keine kritischen Meinungen von Gemeindemitgliedern gehört habe.

Bornim, Golm und Grube sind Ortsteile, die seit Jahrhunderten kirchlich verbunden sind. Der Sitz der Pfarrer und seit 20 Jahren der Pfarrerin ist von jeher Bornim. Von hier aus wurde das kirchliche Leben in den drei Gemeinden weitgehend organisiert. Bornim, so sah man es in der Vergangenheit, war das Zentrum. Seit Anke Spinola Pfarrerin ist, sind die Gemeinden in ihren inhaltlichen Angeboten eigenständiger und sichtbarer geworden, doch das große Ganze wurde nie aus den Augen verloren.

Die Kirchengemeinden von Golm, Grube und Bornim (v.l.) fusionieren zu einer Trinitatis-Gemeinde.

© Andreas Klaer

An ein engeres Zusammengehen haben die drei Gemeindekirchenräte schon seit Längerem gedacht, sagt Pfarrerin Spinola. „Doch so richtig in Bewegung kam unser angedachtes Vorhaben erst mit dem Beschluss der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) im Herbst 2021, in dem es heißt, dass Kirchengemeinden mit unter 300 Mitgliedern fusionieren müssen.“ Grube mit ihren rund 80 eingetragenen Christen liegt deutlich darunter.

986
Mitglieder hat die Trinitatis-Gemeinde.

Insgesamt kann die Trinitatis-Gemeinde derzeit aber mit 986 Mitgliedern aufwarten. Anke Spinola freut sich, dass es nunmehr nur einen Gemeindekirchenrat gibt. Nur ein Haushalt muss erarbeitet werden, außerdem steht die gemeinsame Verantwortung für die kirchlichen Gebäude in den drei Ortsteilen und für die beiden Friedhöfe in Golm und Grube an. „Ja, die Last von bürokratischem Aufgaben wird wesentlich geringer.“ Hanna Löhmannsröben kündigt an, dass demnächst in Bornim ein Gemeindebüro sowie ein Archiv eingerichtet werden sollen.

Bestehende Traditionen bleiben jedoch möglichst bewahrt, doch vor allem soll Gemeinsames wachsen. „Wir verkünden die frohe Botschaft für Menschen von heute, für Jung und Alt, die oftmals ganz individuell angesprochen werden wollen“, sagt Anke Spinola. An jedem Sonntag findet in einer der drei Kirchen ein Gottesdienst mit unterschiedlichen Formen statt. Neben wechselnden traditionellen Wortgottesdiensten wird beispielsweise in Golm einmal im Monat zu „Orgel trifft Bibel und Brot“ und zu einem anschließenden Gespräch eingeladen, in Bornim bekommen Geburtstags-Jubilare ihren besonderen Festgottesdienst.

Auch die Sommerkirche an Sonntagnachmittagen rund um das Bornimer Gotteshaus, gefüllt mit liturgischen Elementen, Andachten, interessanten Vorträgen und eigener Kaffeetafel wurde 2022 sehr gut besucht, nicht anders die niveauvollen Konzerte, die sich als echte Anziehungspunkte entpuppten. Und der idyllische Garten an der barocken Kirche in Grube ist für viele Gemeindemitglieder ein Ort für Gottesdienste in freier Gestaltung, bei dem zumeist anschließend der Grill angeworfen wird. Natürlich bleibt die Trinitatis-Kirchengemeinde eng in der Nordregion, zu der Bornstedt, Eiche, Sacrow sowie Pfingstkirchen-Gemeinde gehören, beheimatet.

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