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Der Streit um das Karl-Liebknecht-Stadion scheint beigelegt

© dpa

SV Babelsberg 03 erwägt Klage gegen Potsdam: Am Montag Krisengespräch zum Karli mit Nulldrei

Der Potsdamer Konflikt um das Karl-Liebknecht-Stadion weitet sich aus. Nulldrei-Präsident Horlitz bringt sogar rechtliche Schritte ins Spiel. Am Montag soll es im Rathaus ein Krisengespräch über den weiteren Stadionbetrieb geben. Am Nachmittag berichten die PNN dann, was im Rathaus besprochen wurde.

Potsdam - Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und dem Regionalliga-Fußballverein SV Babelsberg 03 um das Karl-Liebknecht-Stadion spitzt sich weiter zu. Vereinspräsident Archibald Horlitz erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Diese habe eindeutig Vertragsbruch begangen, indem sie die Gelder für den laufenden Betrieb nicht auszahle, sagte Horlitz im PNN-Interview. Der Verein prüfe daher rechtliche Schritte.

Horlitz wies zudem Aussagen der Potsdamer Sportbeigeordneten Iris Jana Magdowski (CDU) zurück, wonach es bei der Verwendung der städtischen Gelder Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Für diese pauschale Behauptung gebe es bislang keinen einzigen Beleg. Wenn es Unklarheiten gebe, dann als Resultat aus dem „falschen Prozedere“, das der zuständige Fachbereich im Rathaus bislang angewandt habe. Welche Formalitäten eingehalten werden müssen, habe der Fachabteilung erst das eigene Rechnungsprüfungsamt sagen müssen, so Horlitz. 

"Bis heute gibt es keinen beleg- und belastbaren Fakt zu dieser pauschalen Behauptung."

Lesen Sie hier das komplette PNN-Interview mit Nulldrei-Präsident Archibald Horlitz

Wegen der Finanzstreitigkeiten um Betrieb und Unterhalt des Karl-Liebknecht-Stadions hatte der SV Babelsberg 03 am Mittwoch angekündigt, fortan seine Heimspiele nicht mehr in Potsdam auszutragen (PNN berichteten). „Wir können für die Sicherheit in Potsdam nicht mehr garantieren“, erneuerten Babelsberg-03-Chef Archibald Horlitz und der Verein in einer schriftlichen Stellungnahme am Freitag die Aussage. „Wenn etwas im ,Karli’ passiert, sind wir dran.“

Aus Sicht des Fußballclubs verweigert die Landeshauptstadt ohne jede nachvollziehbare Begründung die Auszahlung von fest vereinbarten Zuschüssen – und das bereits seit dem vergangenen Herbst. Zudem verlange sie, dass der Verein finanziell in Vorleistung gehe. Das sei laut Horlitz aber nicht zu stemmen. Die Stadt verteidigte ihre harte Linie und verweist weiterhin auf andauernde Prüfungen des Zuschuss-Antrags des Vereins.

Krisengespräch mit Rathaus mit Nulldrei und Turbine im Rathaus

Rathaussprecher Jan Brunzlow sagte am Freitag, die Stadt werde die einzelnen Vorwürfe nicht kommentieren. „Uns geht es um eine sachliche Lösung im Sinne des Vereins“, so Brunzlow. Daher habe die Sportbeigeordnete Magdowski für Montag sowohl den SV Babelsberg 03 als auch Vertreter des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam, der seine Heimspiele ebenfalls im „Karli“ austrägt, zu einem Gespräch eingeladen. Von der Stadt würden auch Mitarbeiter aus den Bereichen Sport, der Bauaufsicht und des Rechtsamtes am Tisch sitzen. „Ziel ist es, den Stadionbetrieb abzusichern sowie kurzfristig Möglichkeiten zur Hilfe zu finden“, sagte Brunzlow.

Die Kosten für die Behebung der aktuellen Sicherheitsmängel im Babelsberger Stadion sollen bei 100 000 Euro liegen. Das „Karli“ war dem SV Babelsberg 03 im Jahr 2002 per Erbbaupachtvertrag übertragen worden. Die Stadt zahlt pro Jahr 305 000 Euro an den Verein für Betrieb und Investitionen. Sie verweist auf die Rechtslage: Der Verein müsse das Stadion in Betrieb halten – auch für die Spiele von Turbine. Deren Trainer Bernd Schröder kritisierte den SVB für sein Vorgehen: „Das ist blinder Aktionismus und absoluter Kindergarten.“ (mit dpa)

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