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Geld für Golmer Gravitationsphysiker: 1,24 Millionen Euro für Kosmologen

Golm - Für ihre Forschung zum frühen Universum erhält eine Forschungsgruppe am Golmer Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) über die nächsten fünf Jahre 1,24 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat ERC. Das teilte das AEI mit.

Golm - Für ihre Forschung zum frühen Universum erhält eine Forschungsgruppe am Golmer Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) über die nächsten fünf Jahre 1,24 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat ERC. Das teilte das AEI mit. Die Gruppe „Theoretische Kosmologie“ mit ihrem Leiter Jean-Luc Lehners werde das Geld für die Untersuchung von Quanteneffekten im Frühstadium des Universums ausgeben. Für Lehners sei es bereits die zweite ERC-Förderung.

Er will nun mit modernen mathematischen Methoden „Licht in die dunkle Kinderstube des Weltalls“ bringen, so das AEI: „Letzten Endes geht es darum, die Anfangsbedingungen unseres Universums genau zu verstehen“, sagte Lehners. Nach der gängigen Theorie entstand das Universum aus einem unfassbar dichten Punkt: Die gesamte Materie, die später zu Sternen, Planeten, Gas- und Staubwolken wurde, war vor 13,8 Milliarden Jahren auf einen winzigen Punkt zusammengepresst, der dann im Urknall explodierte. Seitdem dehnt sich das Weltall aus, und zwar mit zunehmender Geschwindigkeit.

Dieses klassische Bild werfe aber viele Fragen auf, für deren Beantwortung eine neue Theorie nötig ist, die Einsteins allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantentheorie vereint, so das AEI. Während die allgemeine Relativitätstheorie die Vorgänge „im Großen“ beschreibt, ist die Quantentheorie für die Physik der kleinsten Teilchen zuständig. Nur mit einer übergreifenden Theorie könne man verstehen, wie sich riesige Massen auf winzigen Abständen verhalten – so wie beim Urknall. Eine solche Theorie der Quantengravitation wurde bislang noch nicht gefunden.

Jean-Luc Lehners, geboten 1978 in Luxemburg, studierte Physik und Mathematik am Imperial College in London und an der Universität Cambridge. Er schloss 2005 seine Promotion über ein Thema aus der Gravitationstheorie in London ab. Nach Stellen in Cambridge und Princeton kam der mit vielen Preisen ausgezeichnete Wissenschaftler im Dezember 2010 ans AEI in Golm und baute hier seine Arbeitsgruppe „Theoretische Kosmologie“ auf, die von der Max-Planck-Gesellschaft gefördert wird. 

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