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Luftbild Potsdam, Kirschsteigfeld, Drewitz, Autobahn Aufnahmedatum:27.05.2023

© Lutz Hannemann

1000 neue Wohnungen im Kirchsteigfeld: Stadt Potsdam einigt sich mit Investor

Mit der Bebauung einer Brache soll das Kirchsteigfeld vollendet werden. Auf der ursprünglich für Gewerbe vorgesehen Fläche sind nun auch Wohnungen geplant.

Für eine neun Hektar große Brache am Kirchsteigfeld, die ursprünglich als reine Gewerbefläche ausgewiesen war, gibt es neue Pläne. Die DLE Land Development GmbH aus Berlin hat sich im Auftrag der Eigentümer mit der Stadt Potsdam darauf geeinigt, neben zusätzlichem Gewerbe auch 1000 neue Wohnungen für etwa 1900 Bewohner zu schaffen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag (12. September) mit.

Seit vielen Jahren wird um die Freifläche zwischen Ricarda-Huch-Straße und A115 gerungen. Drei Planstraßen führen bereits auf die Fläche. Frühere Pläne sahen unter anderem ein Möbelhaus und einen Sportdiscounter vor. Die Umsetzung scheiterte am Widerstand der Stadtverordneten. Diese fassten 2019 einen Beschluss, mit dem neben Gewerbe auch Wohnungen ermöglicht werden können. Diese „Leitentscheidung“ liege der neuen Planung zugrunde, sagte der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos). Mit der Nutzung der Fläche für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Wohnungen sowie sozialer Einrichtungen werde das Kirchsteigfeld an Attraktivität gewinnen, sagte Rubelt. Zudem könnte die Nachfrage nach zusätzlichen Gewerbeflächen und Wohnungen spürbar gedeckt werden.

2019 gab es noch andere Pläne mehrerer Firmen zur Schaffung von Gewerbe und Wohnraum auf der Brache. In einem der beteiligten Unternehmen, der Open Space Development (OSD) GmbH, fungierte der damalige Luftschiffhafen-Chef Andreas Klemund als Gesellschafter. Es habe keinen Eigentümerwechsel gegeben, erklärte Bernd Rubelt nun auf PNN-Nachfrage. Die Stadt habe seit Jahren auch mit der DLE verhandelt. Es müsse zwischen Eigentümern, Investoren und Projektentwicklern unterschieden werden. 

Städtebauliche Strukturen sollen erhalten bleiben

Die DLE kündigte an, der vorhandene Einzelhandel im Kirchsteigfeld werde gestärkt und ergänzt, bestehende Läden würden nicht verdrängt. Auf dem Grundstück könnten bis zu 1900 neue Arbeitsplätze entstehen. DLE-Direktorin Petra Müller sprach von einer „bedarfsgerechten Entwicklung der letzten bebaubaren Flächen im Kirchsteigfeld“. Grundlage für die Verständigung mit der Stadt sei das gemeinsame Ziel, die „städtebauliche DNA des Masterplans der Architekten Krier und Kohl für das gesamte Kirchsteigfeld zu erhalten“, so die DLE. Die städtebauliche Struktur sei vorgegeben. Darin entstehe ein zeitgemäßer und zukunftsfähiger Mix aus Gewerbe und Wohnen. Das „urbane Gebiet“ solle langfristig an sich ändernde Marktsituationen angepasst werden.

Südlich des neuen Quartiers soll eine Zufahrtsstraße zur L79 und damit eine direkte Verbindung zum Autobahnanschluss Drewitz entstehen. Für den Straßenbau werden aber Grundstückstausche der Stadt Potsdam mit der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke notwendig, erklärte Rubelt. Die Stadtverordneten haben darüber zu entscheiden. Am Dienstagabend (12. September) beriet dazu der Bauausschuss. Für den Straßenbau müssen zudem Bäume im Waldgebiet gefällt werden. Die DLE muss die für den Straßenbau notwendigen Flächen erwerben. Die Südanbindung sei zugesichert worden, teilte die DLE mit.

Notwendige Anpassungen im Bebauungsplan würden erst zu einem späteren Zeitpunkt beraten, sagte Rubelt. Es sei daher noch zu früh, um über einen Baustart für die Weiterentwicklung des Kirchsteigfelds zu sprechen. „Wir hoffen auf die notwendige politische Unterstützung“, sagte Rubelt.

Ebenfalls an der Ricarda-Huch-Straße, gegenüber dem Priesterweg entstehen derzeit zehn Häuser mit insgesamt 160 Wohnungen der Immobilienfirma Semmelhaack. Die ersten Wohnungen sollen bis zum Jahresende fertig sein.

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