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Auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche hat der Künstler Rainer Opolka (60) am Montag mit der Aufstellung von 66 "Wolfsmenschen" begonnen.

© epd

Kunstprojekt in Potsdam: Wolfsmenschen vor dem Landtag

Die 66 "Wolfsmenschen" von Künstler Rainer Opolka machen nach dem Auftakt in Dresden auch in Potsdam Station. Hier wird die Installation, die zur Auseinandersetzung mit rechter Gewalt und Hass anregt, auf dem Alten Markt zu sehen sein.

Potsdam - Sie sehen angsteinflößend aus, die 66 "Wolfsmenschen": Bis zu zwei Meter hoch sind die Metallskulpturen, die derzeit vor der Frauenkirche in Dresden zu sehen sind. Sie stieren die Passanten angriffslustig an, blecken die Zähne, einige haben sich auf die Hinterpfoten gestellt, einer hat eine Pistole zwischen den Krallen. „Die Wölfe sind zurück?“ heißt die Installation von Rainer Opolka. Sie soll auf die Opfer von Krieg, Hass und rechter Gewalt aufmerksam machen. Nach dem Auftakt in Dresden kommen die Wolfsmenschen im April nach Potsdam. Hier sollen sie vom 14. April bis zum 1. Mai auf dem Alten Markt vor dem Landtag zu sehen sein, so der Künstler. Zur Eröffnung werden Landtagspräsidentin Britta Stark und Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) erwartet.

Projekt gegen Hass, Krieg und rechte Gewalt

Rainer Opolka engagiert sich gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Harald, mit dem er als LED–Taschenlampenfabrikant international erfolgreich geworden ist, schon seit Jahren gegen Neo-Nazis und rechte Gewalt – und für Kultur: Die beiden Brüder kauften das Schloss Hubertushöhe in Storkow und machen es derzeit zum öffentlichen Kunst- und Literaturpark. Als „Kulturpiraten“ wollen sie „vom Schloss aus auf Kaperfahrt gehen gegen die zum Teil hohle und durch-kommerzialisierte Massen-Kultur unserer Zeit“, heißt es auf der Homepage.

Anlass für die „Wolfsmenschen“ ist die Zunahme von rechter Gewalt in Deutschland, wie auf den Infotafeln zur Installation zu lesen ist. Die Wolfsgruppe sei ein Versuch, „zu verstehen“. In kurzen Texten und Zitaten wird die Entstehung rechter Gewalt, die rechte Pegida-Bewegung und die rechtspopulistische Partei AfD beleuchtet. In Dresden hatte Rainer Opolka das Projekt selbst begleitet. Über die Reaktionen will er zum Abschluss am Mittwoch berichten. Die Ausstellung soll als Wanderausstellung in allen Landeshauptstädten zu sehen sein. mit epd

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