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Kommentar über Potsdams Schleichwegeproblem: Verzichten lernen

Niemand kann wirklich erwarten, dass das Schleichwege-Problem in Potsdam mit Einzelmaßnahmen gelöst werden kann. Was Potsdam braucht, ist eine größere Lösung.

Es ist der nächste Anlauf in Sachen Schleichwegproblematik: Die SPD befürchtet, dass sich im Potsdamer Norden durch die Sperrung der Nedlitzer Straße neue Abkürzungen durch Wohngebiete etabliert haben – und auch nach der Wiedereröffnung der Nedlitzer Straße bestehen bleiben. Das ist sicher keine unbegründete Sorge. Dass aber das Problem, das so oder ähnlich unter anderem auch in der Innenstadt, in Potsdam-West und in der Nauener Vorstadt besteht, mit immer neuen Einzelmaßnahmen in den Griff zu kriegen ist, kann niemand wirklich erwarten.

Die Schleichverkehre, die Anwohner mit Lärm und schlechter Luft belasten, sind Symptom des tiefer liegenden Verkehrs- und Stauproblems in Potsdam. Die bisherigen Erfahrungen mit Sperrungen, Tempolimits und Staus zeigen: Der Verkehr bahnt sich seinen Weg – im Zweifel auch auf unerwünschte Art.

Immer größere Automassen staufrei durch Potsdam zu lotsen ist eben nicht nur eine Frage der Ampelschaltung oder der Zahl der Fahrspuren auf den Hauptverkehrsstraßen. Langfristige Abhilfe kann nur eine spürbare Reduzierung des Verkehrs schaffen. Dafür braucht es attraktive Anreize für den Autoverzicht – und zum Umstieg aufs Fahrrad oder in die öffentlichen Verkehrsmittel. Das muss das Ziel sein.

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Nachricht: SPD fordert Verkehrsumlenkung im Norden

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