zum Hauptinhalt
Der Vorstandsvorsitzende vom Studio Babelsberg, Carl Woebcken, wird heute 60 Jahre alt.

© P. Pleul/dpa

Ingenieur in der Traumfabrik: Studio-Babelsberg-Chef Carl Woebcken wird 60

Carl Woebcken, Chef von Studio Babelsberg, feiert am heutigen Dienstag seinen 60. Geburtstag. Es gibt einiges zu feiern.

Potsdam - Als Carl L. Woebcken 2004 aus München nach Potsdam kam, die Babelsberger Studios gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christoph Fisser vom französischen Vivendi-Konzern kaufte, da sahen viele das Ende nah. Es gibt ein Foto aus dieser Zeit, von der ersten Betriebsversammlung: Da sitzt Woebcken neben Fisser auf der Bühnenkante im Studio-Kino, das Mikrophon in der einen Hand, den Blick angespannt auf ein Blatt Papier in der anderen gerichtet. Verloren wirken die beiden Unternehmer vor dem gigantischen roten Kino-Vorhang. Die Skepsis ist groß gewesen damals, nicht nur unter den Mitarbeitern, die noch geblieben waren vom ehemaligen Branchenriesen Defa. Was haben die beiden Männer aus München mit dem Traditionsfilmstandort vor den Toren Berlins vor?

Zwölf Jahre später ist die Bilanz klar – es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Woebcken und Fisser haben die Studios gerettet, bei allen personellen Einschnitten, die dafür nötig waren. Sie haben Babelsberg zur gefragten Adresse für Hollywood-Produktionen gemacht, das Studio und seine Mitarbeiter auf internationales Top-Niveau gebracht. Mittlerweile 15 gewonnene Oscars für Babelsberg-Produktionen sprechen für sich.

Woebcken habe eine traditionsreiche Kulturstätte des deutschen Films gerettet und weiterentwickelt

Wenn Carl „Charlie“ Woebcken am heutigen Dienstag seinen 60. Geburtstag begeht, dann gratuliert ihm selbstverständlich auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Er würdigt Woebcken als „unternehmerischen Feingeist“, der mit seinem Engagement für die Studios „eine traditionsreiche Kulturstätte des deutschen Films gerettet und weiterentwickelt hat“.

Es ist eine erstaunliche Karriere für einen gelernten Maschinenbauingenieur. Aber doch auch folgerichtig für jemanden, der erklärtermaßen ein Faible nicht nur für das Technokratische, sondern auch für die Fantasie hat. Der einmal Posaunist werden wollte und schon als Schüler am musischen Gymnasium einen Zeichentrickfilm als Abschlussarbeit abgeliefert hat, wie er dem Manager Magazin erzählte.

Eine große Feier wird es im Studio heute nicht geben, wie es heißt. Es wird gedreht in Babelsberg, unter anderem der Science-Fiction-Thrille "Mute" und "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer". Nach der monatelangen Flaute vielleicht das beste Geburtstagsgeschenk. 

Lesen Sie weiter:

Im September wurde Friedhelm Schatz, Chef des Filmparks Babelsberg, 65 Jahre alt. An Rente denkt er aber noch nicht >>

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false