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Wer baut an der Schlossstraße? Auf der Immobilienmesse Expo Real wirbt Potsdam für neue Investoren.

© dpa

Immobilien in Potsdam: Potsdam-Monopoly in München

Bei der Expo Real-Messe in München werden Immobilien aus Potsdam beworben: Von einer Villa in Neu Fahrland bis zu den Krampnitzer Kasernen sind zahlreiche Angebote dabei. Die Stadtverwaltung erhofft sich einiges davon.

Potsdam - Gesucht werden Investoren für Villen, Häuserblocks oder ganze Stadtviertel: Mit einem 40-seitigen Katalog präsentiert sich Potsdam ab dem heutigen Montag bei Europas größter Immobilienmesse, der Expo Real in München. Unter anderem wirbt die Stadt um Bauherren, die in der wiederentstehenden Mitte den Leitbau „Zum Einsiedler“ errichten – auf einer Brache an der Ecke Schlossstraße und Friedrich-Ebert-Straße. Das Haus soll mit seinem markanten Dreiecksgiebel wiedererstehen und erneut als Hotel oder Gastronomie genutzt werden. Außerdem können Mietwohnungen oder kleine Dienstleister untergebracht werden.

Am anderen Ende der Innenstadt, zwischen Hegelallee, Schopenhauer- und Weinbergstraße, wird ein Investor gesucht, der auf einem Grundstück ein Gartenlokal errichtet – wie es im Katalog heißt, in „gestalterischer und funktionaler Verbindung“ mit der sensiblen Umgebung, vis-à-vis zum Obeliskportal. Der Grundstückspreis wird „gegen Gebot und Nutzungskonzeption“ genannt.

Potsdam wirbt um Investoren für Krampnitz und die Speicherstadt

Für den zentrumsnahen Bereich wirbt die Stadt unter anderem um Investoren für die nördliche Speicherstadt. Auf einer Doppelseite wird zudem die Kaserne Krampnitz präsentiert, die „in den nächsten zehn Jahren“ zu einem Quartier für circa 4000 Menschen entwickelt werden soll. Auch Großprojekte, für die schon Finanziers vorhanden sind – wie der Plattner-Campus am Jungfernsee oder die Wohnbebauung am Fährgut Neu Fahrland –, sind Teil des Katalogs: Es werden Käufer von Einzelgrundstücken oder Eigentumswohnungen gesucht.

Noch in der Vorvermarktung befindet sich das geplante „Quartier Rote Kaserne-West“: die letzte große Entwicklungsfläche am Bornstedter Feld direkt an der Georg-Hermann-Allee. 800 Wohnungen in u-förmigen Viergeschossern sind vorgesehen.

Mehrere Villen im Angebot

Die teuerste Villa, die dieses Jahr im Potsdamer Expo-Real-Katalog beworben wird, liegt im Weltkulturerbe-Bereich von Sanssouci und kostet 2,35 Millionen Euro. Der Käufer bekommt ein dreigeschossiges Haus mit drei Bädern, Wellnessbereich samt Sauna und knapp 330 Quadratmeter Wohnfläche. Dazu kommt ein nicht einsehbares, 1300 Quadratmeter großes Grundstück. Zweitteuerste Immobilie ist eine 30er-Jahre-Villa auf einem Neu Fahrländer Wassergrundstück, die 2,05 Millionen Euro kostet und 500 Quadratmeter Wohnraum hat.

Angeboten wird auch die Villa Kopernikus auf dem Gelände der ehemaligen Königlichen Sternwarte in Babelsberg mit 546 Quadratmetern. Kostenpunkt: 1,95 Millionen Euro. Genauso teuer ist ein 1913 errichtetes Mehrfamilienhaus in der Böcklinstraße 8 in der Berliner Vorstadt. Ebenso in der Verkaufsliste enthalten ist eine sanierungsbedürftige Villa am Griebnitzsee in der Virchowstraße 47.

Für die Messe werden neben Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auch Vertreter der Wirtschaftsförderung und der Bauverwaltung nach München reisen. Ein virtuelles 3D-Stadtmodell von Potsdam soll vor Ort vorhandene Planungen visualisieren. Die vergangenen Jahre bei der Expo Real haben laut Jakobs gezeigt, dass die dort geknüpften Kontakte „oft der Ausgangspunkt für mittel- bis langfristige Engagements sein können“.

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