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Landeshauptstadt: Festival für Folge 5000

„Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“: Vor 20 Jahren fiel die erste Klappe, jetzt wird die Jubiläumsfolge gedreht

Jubiläumsstimmung bei der RTL-Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“: Beinahe 20 Jahre ist es her, dass am 23. März 1992 die erste Klappe für die Vorabendserie fiel – damals allerdings noch in Berlin-Tempelhof. 1996 ist die Produktion bekanntlich in die Babelsberger Medienstadt umgezogen. Und dort wird derzeit die mittlerweile 5000. GZSZ-Folge gedreht. Für das Jubiläum lassen es die Serienmacher von der Babelsberger Grundy Ufa mit einem mehrtägigen Musikfestival krachen. Am gestrigen Donnerstag stand die dänische Sängerin Aura Dione auf der eigens errichteten Bühne im GZSZ-Außenset. Heute und morgen gibt es weitere Konzertaufnahmen unter anderem mit MIA und Silbermond.

Wo eine Bühne ist, darf auch das Publikum nicht fehlen. Mehr als 300 Komparsen waren allein gestern nach Babelsberg gekommen – so viele wie noch nie in der Geschichte der Serie, sagte GZSZ-Produktionsleiter Christian Scheerer den PNN am Rande des Drehs. Ein extra Aufenthaltszelt, Heizpilze, Toiletten wurden dafür aufgestellt, Sanitäter und 15 Sicherheitsleute sind vor Ort. „Im Prinzip ist das aufgestellt wie ein richtiges Konzert“, sagt der Produktionsleiter.

Sogar ein „Warm-Upper“ ist für den Dreh der Jubiläumsfolge engagiert worden – denn die Stimmung bei den Gästen soll stimmen, auch wenn die Drehpause mal etwas länger dauert. Christian Oberfuchshuber sorgt normalerweise bei Fernsehshows wie „Germanys Next Topmodel“ oder „The Voice of Germany“ für ein gut gelauntes und applaudierfreudiges Publikum. Am Donnerstagvormittag steht er am Heizpilz vor dem Komparsenzelt in Babelsberg und begrüßt schon die eintrudelnden „Konzert-Besucher“ mit unverwüstlich guter Laune: „Schön, dass ihr gekommen seid!“

Seit 13 Jahren ist der 34-jährige Berliner im Geschäft. Dass er in Bayern geboren wurde, hört man höchstens noch an seinem Namen. Das Geheimnis seiner guten Laune: „Ich bin von Hause aus ein fröhlicher Mensch.“ In der Mittagspause wird er die Komparsen, die dann an den langen Holztischen im Zelt die deftige Erbsensuppe löffeln und Cola oder Kaffee schlürfen, bei Laune halten.

Zum Beispiel Katharina Rowe. Die 22-jährige medizinische Fachangestellte aus Berlin hat sich den Donnerstag extra frei geben lassen für den Dreh in Babelsberg bei ihrer Lieblingsserie. „Ich bin mit der Sendung praktisch aufgewachsen“, erzählt sie. „GZSZ ist die Serie, die am realistischsten ist“, findet sie. Und sie ist auch nicht zum ersten Mal als Komparsin dabei. „Da erlebt man die Schauspieler, die man sonst nur im Fernsehen sieht.“ Auf der Jagd nach Autogrammen sei sie aber nicht, stellt Katharina Rowe klar.

Dabei hätte sie an diesem Donnerstag gute Chancen: Mit Mädchenschwarm Jascha Rust, Felix von Jascheroff, Anne Menden, Raúl Richter, Tayfun Baydar, Isabell Horn, Senta-Sofia Delliponti oder Daniel Fehlow ist die GZSZ-Darstellerriege gut vertreten. Sie stehen an diesem Tag für Einzelszenen, zum Beispiel an einem Bierstand, vor der Kamera. Details zum Inhalt der Jubiläumsfolge will GZSZ-Sprecher Frank Pick aber nicht verraten: „Es wird ein Straßenfest geben, es wird spannend und es geht um Liebe“, sagt er. Ausstrahlungstermin ist der 21. Mai.

Um Folge 5000 zu stemmen, wird es in der kommenden Woche auch noch vier Tage im Studio geben, sagt Produktionsleiter Christian Scheerer. Für die insgesamt 180 Mitarbeiter, die jeden Tag für eine neue GZSZ-Folge sorgen, sticht die Jubiläumsfolge aus dem üblichen Arbeitsalltag heraus: Es gab mehr Außendrehtage, Regie und Kamera hatten auch zwei Wochen mehr Vorbereitungszeit als sonst. Denn jedes Bild soll sitzen, gerade, wenn so viele Menschen im Spiel sind.

Die Mittagspause ist vorbei, Katharina Rowe und die anderen Komparsen stehen jetzt vor der Bühne, die Scheinwerfer leuchten, die Band spielt sich ein, die Gäste wippen im Takt. Als Aura Dione im silbernen Minikleid auf die Bühne kommt, bricht Applaus und Jubel aus. Christian Oberfuchshuber nickt anerkennend.

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