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Die Triebwagen der Odeg fahren nur noch bis Michendorf

© Jörn Hasselmann

Update

Wegen kaputter Weiche: Regionalbahn zwischen Berlin und Brandenburg wochenlang eingestellt

Eine defekte Weiche hat den Regionalverkehr der Odeg von Wannsee nach Michendorf gestoppt. Die Deutsche Bahn benötigt mehr als drei Wochen für die Reparatur.

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Wieder schlechte Nachrichten von der Odeg: Seit Donnerstag vergangener Woche fällt die Regionalbahnlinie 37 zwischen Wannsee und Michendorf komplett aus. Als Grund nannte die Odeg ihren Fahrgästen die „Reparatur an einer Weiche“ - und hoffte, dass die Züge ab dem heutigen Mittwoch wieder rollen.

Daraus wird nichts. Ein Bahnsprecher bestätigte Informationen des Tagesspiegels, dass die Weiche erst am 7. Februar wieder befahren werden könne. Dieses Datum wird in einer internen Störungskarte von DB Netz genannt. Für Weichen ist die Deutsche Bahn zuständig, die Odeg betreibt die Regionalbahnlinie im Auftrag des Verkehrsverbundes.

„Eine schnelle Reparatur der Weiche ist aufgrund ihrer Größe nicht möglich. Die dafür erforderlichen Maschinen (Kräne) und Ressourcen stehen erst Anfang Februar zur Verfügung“, teilte ein Bahnsprecher auf Anfrage mit. Die DB habe bereits „alle erforderlichen Maßnahmen für eine zügige Instandsetzung veranlasst und bedauert entstehende verkehrliche Auswirkungen auf den Schienenpersonennahverkehr.“

Am Donnerstagmittag vergangener Woche ging die Weiche kaputt, seitdem fährt die Linie RB37 nur zwischen Beelitz und Michendorf, dort endet der Zug. Hier müssen die Fahrgäste entweder auf den nächsten Zug der Linie RE7 warten oder sie fahren bis Potsdam und steigen dort um. Die Fahrtzeit verlängert sich in beiden Fällen erheblich. Nach dem Defekt hatte DB Netz der Odeg so informiert: „Prognose zum Störungsende 18.01.2023, 12:00 Uhr“.

Dass diese Prognose nicht gehalten werden konnte, liege an der fehlenden Verfügbarkeit des Kranes, sagte der Bahnsprecher. Dem Vernehmen nach erfuhr die Odeg von der Reparatur im Februar erst durch die Anfrage des Tagesspiegels. „Wir arbeiten vorsichtshalber an einem Ersatzkonzept“, sagte eine Sprecherin des privaten Unternehmens darauf.

Die Weiche im Abzweig Wilhelmshorst musste nach Angaben der Bahn „in Rechtslage verschlossen“ werden, zwischen Potsdam-Rehbrücke, Wilhelmshorst und Michendorf steht deshalb nur ein Gleis zur Verfügung. Dieses müssen sich beide Fahrtrichtungen teilen, was die Kapazität drastisch einschränkt. Die RB37 ist schlicht das Opfer davon. Die von der Deutschen Bahn betriebene Regionalexpresslinie RE7 darf weiterfahren, auch der Güterverkehr.

Seit Wochen kämpft die Odeg mit hausgemachten Problemen, vor allem durch den Personalmangel und den hohen Krankenstand verursacht. Das private Unternehmen hatte zum Fahrplanwechsel im Dezember unter anderem die wichtigste Linie in der Region, den RE1, von der Deutschen Bahn übernommen. Geplant war ein 20-Minuten-Takt statt des bisherigen 30-Minuten-Taktes, so hatte es der Verkehrsverbund VBB vorgegeben. Zuletzt hieß es, dass ab Februar der reguläre RE1-Fahrplan eingehalten werden soll.

Unerfreulich waren auch die Berichte, dass die neuen Züge, die für den RE1 gekauft wurden, Mobiltelefone „verschlucken“. Diese rutschen an bestimmten Klappsitzen in eine Art Käfig, sodass der Besitzer das Telefon nicht wieder an sich nehmen kann. Nach und nach werden nun entsprechende Bleche unter die betroffenen Klappsitzen geschraubt. So soll verhindert werden, dass flache Gegenstände, die auf der Sitzfläche liegen, in einen Kasten an den Sitzen rutschen können.

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