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(FILES) A Tesla Model Y car stands in front of the company’s plant as Tesla CEO Elon Musk visits the company’s electric car plant in Gruenheide near Berlin, eastern Germany, on March 13, 2024, as employees resumed work after production had to be halted due to a suspected arson attack that caused a power outage.

© AFP/ODD ANDERSEN

Update

Stellenabbau bei Tesla: 300 Leiharbeiter in Brandenburger E-Autofabrik betroffen

Es ist weiter unklar, wie stark der von Elon Musk verkündete weltweite Stellenabbau bei Tesla das Werk in Grünheide trifft. Das Unternehmen reagiert bei Leiharbeitern.

| Update:

Im Tesla-Werk in Grünheide hat die Rotstift-Ankündigung von Elon Musk, nach der im Konzern weltweit jede zehnte Stelle wegfallen sollte, jetzt erste konkrete Auswirkungen. Der US-Elektroautobauer reduziert die Zahl der Leiharbeiter in der Fabrik, die mit 12.500 Beschäftigten größter Industriearbeitgeber der Hauptstadtregion ist. „Wir haben 300 Leiharbeiter fristgerecht abgemeldet“, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage. „Es handelt sich um keine Kündigung von Tesla-Mitarbeitern. Nach unserem Kenntnisstand konnte unser Vertragspartner die Mehrheit dieser abgemeldeten Leiharbeiter bereits bei anderen Kunden in ein neues Beschäftigungsverhältnis überführen.“

Dass der Vertrag von 300 Leiharbeitern nicht verlängert wird, hatte zuvor das Portal Business Insider zuerst berichtet. Zwar hatte Tesla schon im letzten Jahr die Zahl der Leiharbeiter in der 2022 eröffneten Fabrik zunehmend reduziert. Doch anders als jetzt, waren die betroffenen Leiharbeiter - bereits eingearbeitet an den Fließbändern - zumeist in feste Jobs übernommen worden.

Belegbare Fakten oder konkrete Hinweise, dass die Stammbelegschaft im Tesla-Werk signifikant reduziert wird, gibt es bislang allerdings nicht. „Wir halten Euch regelmäßig auf dem Laufenden. Wir planen, Euch in der kommenden Woche ein erstes Update zum weiteren Vorgehen zu geben“, heißt es in einer aktuellen Mail des Managements an die Belegschaft. „Wir besprechen mit dem Betriebsrat das weitere Vorgehen im Detail, um ausgewogene Lösungen zu definieren.“ Und: „Wir sind entschlossen, schnell und mit Augenmaß zu handeln und verlieren dabei nicht den Fokus auf unser eigentliches Business: E-Autos bauen, um den Übergang zu nachhaltiger Energie voranzutreiben.“  

Diese Formulierungen sprechen eher dafür, dass vom Grünheider Management gegenüber der Zentrale in den USA versucht wird, Entlassungen abzuwenden. Dass 3000 Jobs gestrichen werden sollen, wie das „Handelsblatt“ berichtete, hat Tesla bereits dementiert. Auch in der Mail heißt es dazu: „Diese Zahl ist falsch und entbehrt jeder Grundlage.“

Als Elon Musk 2021 das letzte Mal einen weltweiten 10-Prozent-Abbau ankündigte, war die deutsche Fabrik, die sich damals im Aufbau befand, davon verschont geblieben. Und aktuell läuft das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung der Gigafabrik, um mit lediglich 22.500 Beschäftigen eine Million Fahrzeuge jährlich zu produzieren, was Weltspitze wäre. Erst im März hatte Musk sich persönlich vor Ort in Grünheide klar zum Standort und zum Ausbau bekannt. Der wäre mit einer Entlassungswelle objektiv nicht möglich.

Doch die Sorge vor Ort ist groß. Die Vertreter der IG Metall im neuen Betriebsrat des Tesla-Werkes, die dort allerdings keine Mehrheit haben, fordern in einer Erklärung einen Stopp des Personalabbaus. Man werde sich dafür einsetzen, „dass so viele Kolleginnen und Kollegen wie möglich bei uns bleiben können – ob Festangestellte oder Leiharbeiter*innen, ob Büro oder Produktion“, heißt es darin. „Wir werden versuchen, dafür eine Mehrheit im Betriebsrat zu gewinnen. Denn dieser Personalabbau ist gerade mit Blick auf die geplanten Produktionssteigerungen und Ausbaupläne falsch. Und er betrifft alle.“ Die IG-Metaller aus dem Werk verweisen darauf, dass es schon jetzt „in vielen Bereichen einen immensen Arbeitsdruck“ gebe, Personal fehle, die Krankenstände hoch seien.

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