Öffentliche Bedürfnisanstalten Fehlanzeige: Kaum Klos an märkischen Bahnhöfen

Lediglich acht Prozent aller Brandenburger Bahnhöfe verfügen über eine öffentliche Toilette. Das geht aus der Antwort auf eine „Kleine Anfrage“ des Linken-Abgeordneten Andreas Büttner an die Landesregierung hervor, die der Potsdamer Landtag am Montag veröffentlichte. Von den 342 Bahnhöfen im Land verfügen demnach 27 Stationen der „DB Station & Service“ und eine von der „Regio Infra Nordost“ betriebene Station über eine öffentliche Bedürfnisanstalt.

Allerdings handelt es sich bei der überwiegenden Mehrzahl der Bahnhöfe im Land über einfache Haltepunkte, deren Ausstattung nur aus einem Wetterschutz, einer Informationsvitrine und – nicht immer - einem Fahrkartenautomaten besteht. „Der Betrieb von öffentlichen Toiletten gehört nicht zum obligatorischen Leistungsumfang eines Stationsbetreibers“, heißt es in der Antwort der Landesregierung. Seit 2018 unterstütze die Landesregierung durch die beim VBB angesiedelte Kompetenzstelle Bahnhof im Rahmen der Reaktivierung von alten Bahnhofsgebäuden die Suche nach Möglichkeiten, sanitäre Einrichtungen mit zur Verfügung zu stellen. Sie könnten auch über die Richtlinie ÖPNV-Invest gefördert werden. Dies sei in Brück und Werder (Havel) bereits gelungen.

Büttner forderte die Landesregierung am Montag auf, „als zuständiger Aufgabenträger für den Regionalbahnverkehr Verantwortung zu übernehmen.“ Das könne durch eine gezielte Förderung sowie durch vertragliche Vereinbarungen mit den Bahnhofsbetreibern geschehen. „Ziel muss es sein, jeden mittleren und größeren Bahnhof in Brandenburg mit einer öffentlichen Toilette auszustatten.“