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Stau auf der Autobahn A10 bei Erkner.

© IMAGO/Jochen Eckel/IMAGO/Jochen Eckel

Neue Mobilitätsstrategie: Brandenburger nehmen selbst für Miniwege oft das Auto

Die Nutzung von ÖPNV, Rad und Fußwegen soll bis 2030 von 40 auf 60 Prozent erhöht werden. Zudem soll Fahrradfahren sicherer und schneller möglich sein.

Brandenburgs Regierung will erreichen, dass sich die Bevölkerung im Land weniger mit dem Auto fortbewegt. Dafür soll der Anteil des ÖPNV sowie des Fuß- und Radverkehrs in Brandenburg bis 2030 von derzeit 40 auf 60 Prozent steigen. Das sieht die von Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) vorgelegte neue Mobilitätsstrategie 2030 vor, die am Dienstag das Kabinett passierte.

„Für die Mobilitätswende brauchen wir gerade in einem Flächenland wie unserem einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die intelligente Vernetzung aller Verkehrsmittel im Mittelpunkt steht“, erklärte Beermann in Finsterwalde (Elbe-Elster). Dort tagte am Dienstag das Kabinett.

Brandenburg ist ein Flächenland. Dass das Auto trotzdem nicht unverzichtbar ist, zeigen Untersuchungen des Beermann-Ressorts für die neue Mobilitätsstrategie. Danach sind im Landesschnitt 40 Prozent aller Wege, die aktuell noch mit dem Auto zurückgelegt werden, kürzer als fünf Kilometer. Und 18 Prozent der Autofahrten sind sogar geringer als zwei Kilometer. Es gibt auch hier Unterschiede im Land, allerdings nicht unbedingt zwischen Speckgürtel und den berlinferneren ländlichen Regionen.

Der Autoanteil (inklusive Mitfahrten) macht im Brandenburger Durchschnitt aktuell 59 Prozent aus, in Potsdam 40 Prozent. Im Speckgürtel sind es in den Städten 58 Prozent, außerhalb -also kleineren weniger gut an den ÖPNV angebundenen Orten sogar 63 Prozent, was dem Niveau in den ländlichen berlinfernen Regionen (66 Prozent) entspricht. Das soll sich ändern.

40
Prozent aller Wege in Brandenburg, die mit dem Auto absolviert werden, sind kürzer als fünf Kilometer

Das neue Leitbild sieht daher vor, den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV zu stärken. So soll zu Fuß gehen und Fahrradfahren sicherer, einfacher und schneller möglich sein. Auch das ÖPNV-Angebot soll weiterentwickelt und gestärkt werden. Dazu müssten Land und kommunale Aufgabenträger eng zusammenarbeiten, hieß es weiter.

Mit dem Projekt i2030 arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg daran, die Schienenverbindungen zwischen Mark und Metropole umfassend zu verbessern, mehr Züge fahren zu lassen. Mit dem Fahrplanwechsel 2023 wurde das Schienenpersonennahverkehrs-Angebot in Brandenburg deutlich erhöht. Eng verknüpft wird der Schienenverkehr mit dem Busangebot.

Im Straßenbau soll wie bisher auch das Prinzip Erhalt vor Neubau gelten. Bei nachgewiesenem Bedarf können Neubaumaßnahmen weiterhin umgesetzt werden. Schiene und Straße sollen zudem gemeinsam gedacht werden und ein integriertes Gesamtnetz bilden. Entsprechende Verknüpfungspunkte sollen weiter ausgebaut und so etwa der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV erleichtert werden. (mit dpa)

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