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Drohung in Lübben.

© privat

Neue Drohung wegen Lübbener Flüchtlingsunterkunft: Unbekannte wollen Brandenburger Familie „brennen“ sehen

Erneut kommt es in Lübben zu einer Drohung in Zusammenhang mit einer geplanten Flüchtlingsunterkunft. Diesmal trifft es die Familie, die das Grundstück zur Verfügung stellt.

Im brandenburgischen Lübben ist es zum dritten Mal binnen weniger Tage zu einem Vorfall gekommen, der sich auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Spreewaldort bezieht. Auf einem Pfeiler einer Bahnanlage in unmittelbarer Nähe zum beabsichtigten Standort war am Donnerstagvormittag die Drohung „Familie ... wird brennen“ zu lesen.

Der Name der Familie ist der Redaktion bekannt und wurde zum Schutz der Personen auf dem Foto der geschmierten Drohung unkenntlich gemacht. Unter dem Gewalt-Aufruf befindet sich außerdem die Telefonnummer der genannten Familie, die ebenfalls unkenntlich gemacht wurde.

Foto der Drohung verbreitete sich via Telegram

Bei der von der Drohung betreffenden Familie handelt es sich um die Eigentümer eines Grundstücks an der Lübbener Parkstraße, auf dem bis zum zweiten Quartal dieses Jahres eine geplante Unterkunft für 95 geflüchtete Menschen entstehen soll. Die Eigentümer hatten dem Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald das Gelände zur Verfügung gestellt.

Die Schmiererei wurde laut Polizei mittlerweile entfernt, Ermittlungen wegen Bedrohung wurden eingeleitet. Außerdem sei die Polizeipräsenz um das Grundstück erhöht worden, mit der betreffenden Familie stehe man im Kontakt, sagte ein SprecherDas Foto der Drohung wurde nach Tagesspiegel-Informationen unter anderem im Telegram-Kanal der Lübbener Bürgerinitiative „Unser Lübben – Wir wollen keine Containerdörfer“ verbreitet, die sich vergangenes Jahr in Reaktion auf die geplante Unterkunft gegründet hatte und enge Überschneidungen zur AfD aufweist.

Bereits in den vergangenen Tagen gerieten Vorfälle rund um den Bau der Einrichtung in die Schlagzeilen. Vor einer Woche hatten mehrere Personen rassistische Poster an einem Zaun des Grundstücks angebracht, vor zwei Tagen tauchte am selben Ort ein Galgen aus Holz mit einer rassistischen Aufschrift auf. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen.

Für kommenden Dienstag ist um 18 Uhr ein „Mahnfeuer“ und „Bürgerdialog“ der Bürgerinitiative auf dem Lübbener Marktplatz unter dem Titel „Unser Geld für unser Land“ geplant.

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