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Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin, spricht auf der Oder-Konferenz.

© dpa/Patrick Pleul

Nach massivem Fischsterben im Vorjahr: Bundesumweltministerin Lemke hofft für besseren Schutz der Oder auf polnisches Gesetz

Auf einer Konferenz in Schwedt forderte die Grünen-Politikerin, den Stopp von Salzeinleitungen in den deutsch-polnischen Grenzfluss. Es gebe nur diese „Stellschraube“.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) fordert mit Blick auf die Oder-Katastrophe vom vergangenen Jahr, dass die Salzeinleitungen auf polnischer Seite gestoppt oder mindestens deutlich reduziert werden. „Ich hoffe, dass mit dem gerade ins Parlament eingebrachten polnischen Gesetz für den Schutz der Oder dafür hoffentlich die rechtlichen Grundlagen geschaffen worden sind oder werden“, sagte Lemke auf einer deutsch-polnischen Konferenz zur Situation des Flusses am Dienstag in Schwedt.

Es gebe nur diese „Stellschraube“, da die Temperatur im Fluss nicht reguliert werden könne und es ausgeschlossen scheine, dass die Alge in diesen Sommer verschwunden sei, so die Bundesministerin. An diesem Mittwoch trifft sich Lemke in Slubice mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa.

Im August vergangenen Jahres war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Die Fachleute gehen davon aus, dass hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift einer Algenart mit dem Namen Prymnesium parvum wesentliche Ursachen für das Fischsterben waren. Auch danach wurden immer wieder überhöhte Salzfrachten im Wasser gemessen. Da die toxische Goldalge inzwischen laut Experten in der Oder weit verbreitet vorkommt, gibt es die Sorge vor einem erneuten Fischsterben im Sommer.

Bei dem Treffen in Schwedt nahe dem Nationalpark Unteres Odertal geht es um den Schutz des Ökosystems Oder, die Auswirkungen des Klimawandels und die Verschmutzung. „Wir reden darüber, dass wir die wirtschaftliche Nutzung mit dem Naturschutz, mit dem Umweltschutz in Übereinstimmung bringen müssen“, betonte Lemke. Es gehe dabei nicht nur um die gemeinsame Verantwortung Polens und Deutschlands für die Oder, sondern das betreffe die „Menschheitsverantwortung“ für Natur und Umwelt insgesamt. Die Problematik zu hoher Gewässerverschmutzung gebe es in ganz Europa. (dpa)

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