zum Hauptinhalt
05.08.2019, Brandenburg, Luckenwalde: Sebastian Walter (Die Linke), Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Brandenburg, beim Straßenwahlkampf auf dem "Boulevard" in Luckenwalde. (zu "Linken-Spitzenkandidat Walter: «Ungerechtigkeiten fand ich immer blöd»") Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Linke nominiert Spitzenkandidaten: Brandenburger Landeschef Sebastian Walter soll zur Landtagswahl antreten

Sebastian Walter soll Spitzenkandidat der Linken in Brandenburg werden, wenn es nach dem Vorstand geht. Die Landesvertreter müssen im Januar final über die Kandidatur entscheiden.

| Update:

Sebastian Walter, der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Linken, ist von Landesausschuss und Landesvorstand der Brandenburger Linken zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen 2024 nominiert worden. Seine Nominierung muss noch von der „Wähler:innenvertreterversammlung“ der Partei, also einer Art Landesparteitag, Ende Januar in Templin bestätigt werden.

Anders als noch 2019, als Walter und die Bildungspolitikerin Katrin Dannenberg gemeinsam Spitzenkandidaten waren, verzichteten die Parteigremien dieses Mal darauf, mit einer Doppelspitze ins Rennen zu gehen. „Das ist in der Sitzung noch einmal diskutiert worden“, sagte Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg am Sonntag auf Nachfrage.

„Wir haben uns dann aber sehr bewusst für diese Lösung entschieden.“ In den letzten Jahren sind die einst starken Brandenburger Linken in der Wählergunst immer weiter abgestürzt. Während die Partei 2009 noch auf 27,2 Prozent der Wählerstimmen kam, waren es 2014 noch 18,6 Prozent und bei den letzten Landtagswahlen 2019 lediglich 10,2 Prozent. Derzeit sind die Linken mit lediglich noch 10 Abgeordneten im Landtag vertreten. Wahlumfragen sehen sie bei sieben und zwölf Prozent der Stimmen.

Auch eine Neuauflage der rot-roten Koalition oder eines rot-rot-grünen Bündnisses scheint angesichts der Schwäche der Koalitionspartner unwahrscheinlich: Als am Freitag Brandenburg SPD-Fraktion zu ihrem Sommerempfang lud, fehlten dort Vertreter der Linken ebenso, wie sich vor der Sommerpause beim Empfang der Linken kein einziger Sozialdemokrat blicken ließ. Walters Co-Vorsitzende Katharina Slanina nannte den Vorschlag am Sonnabend dann auch „überzeugend“: Mit dem Eberswalder gehe das bekannteste Gesicht der Brandenburger Linken für die Partei ins Rennen.

Walter, der die Landtagsfraktion seit 2019 – zunächst als Doppelspitze mit Dannenberg – führt, zeigte sich am Sonnabend ebenfalls kämpferisch. „Mit einer Politik in Bund und Land, die sich mit den herrschenden Krisen abgefunden hat und die Alltagssorgen der Menschen nicht ernst nimmt, ja sie zum Teil sogar verschlimmert, werden wir uns nicht abfinden!“, sagt Sebastian Walter. „Wir kämpfen für eine solidarische, angstfreie Gesellschaft, in der niemand zurückbleibt und Platz für unterschiedliche Lebensentwürfe ist.“ Brandenburg habe große Potenziale. Es habe mehr verdient als „das Rumgemurkse der „Kenia“-Koalition unter Ministerpräsident Woidke.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false