zum Hauptinhalt
Sebastian Walter spricht während der Sitzung des Brandenburger Landtages in der von der AfD beantragten Aktuellen Stunde zum Thema ·Die Folgen des neuen Heizungsgesetzes für Brandenburg·.

© dpa/Soeren Stache

Landtagswahl in Brandenburg: Linke setzt nicht nur auf Parteichef, sondern auf Spitzentrio

Sebastian Walter wurde als Linken-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Brandenburg nominiert. Im Wahlkampf sollen er, Kathrin Dannenberg und Isabelle Vandre ein Spitzentrio bilden.

Brandenburgs Linke-Chef Sebastian Walter soll nach dem Willen der Parteiführung mit zwei Frauen als Spitzentrio in den Landtagswahlkampf 2024 ziehen. Landesvorstand und Landesausschuss hätten neben Walter als Spitzenkandidaten auf den Plätzen zwei und drei die Landtagsabgeordneten Kathrin Dannenberg und Isabelle Vandre für die Landesliste nominiert, teilte die Linke-Geschäftsstelle am Montag mit. Auf Platz vier wurde der Landtagsabgeordnete Thomas Domres (Linke) nominiert.

Nachdem Sebastian Walter bereits im September als Spitzenkandidat nominiert worden war, stellen wir ihm mit diesem Vorschlag nun ein starkes Team an die Seite“, sagte Landesvorsitzende Katharina Slanina. Dannenberg war bereits 2019 mit Walter als Spitzenduo in den Landtagswahlkampf gezogen. Im Februar 2021 hatte die 57-Jährige den Co-Vorsitz in der Landtagsfraktion neben Walter aus gesundheitlichen Gründen abgegeben.

Gewählt wird die Liste von der Landesvertreterversammlung erst Ende Januar in Templin. Dort wird es gleich auf mehreren Positionen Kampfabstimmungen geben. Denn während die bisher beschlossenen Landeslisten von CDU, Freien Wählern und FDP in Brandenburg aus Vorschlägen der jeweiligen Parteivorstände bestehen, die von den jeweiligen Parteitagen glatt durchgestimmt wurden, gelang es Parteivorstand und Landesausschuss der Linken am Wochenende nicht, sich auf einen einheitlichen Listenvorschlag zu einigen.

Für Platz fünf schlägt der Parteivorstand die Nuthetaler Bürgermeisterin Ute Hustig vor, während der aus Vertretern der Kreisverbände und der Arbeitsgemeinschaften der Partei bestehende Landesausschuss die Flüchtlingsexpertin Andrea Johlige ins Rennen schicken will. Für Platz sechs will der Parteivorstand den Gesundheitsexperten Ronny Kretschmer nominieren. Der Landesausschuss schickt dagegen den Landesvorsitzenden des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Fritz Viertel, ins Rennen.

Da davon auszugehen ist, dass die jeweiligen Verlierer der Kampfabstimmungen trotzdem versuchen werden, einen Platz auf der Landesliste zu erringen, lässt sich auch über die folgenden Listenplätze keine sichere Aussage mehr machen. Das betrifft dann beispielsweise den Uckermärker Abgeordneten Andreas Büttner, den Landesvorstand und Landesausschuss für Platz acht vorschlagen.

Ob das noch ein aussichtsreicher Listenplatz ist, ist fraglich: In der jüngsten Umfrage des Instituts Insa für die „Bild“-Zeitung kam die Linke in Brandenburg nur noch auf sechs Prozent, was sechs Mandaten entspricht. Allerdings wurde darin auch das Bündnis Sahra Wagenknecht abgefragt, von dem noch nicht einmal ein Landesverband gegründet wurde. Doch der Druck, der sich auf die immer geringere Zahl aussichtsreicher Listenplätze bei den Linken bildet, dürfte in den nächsten Wochen immer größer werden. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false