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Eine Frau hält ihre Hände vor das Gesicht.

© dpa/Fabian Sommer

Deutlich mehr Taten: Brandenburgs Innenminister wirbt für zügiges Gesetz zur Verhinderung häuslicher Gewalt

Im vergangenen Jahr zählte die Polizei 5856 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Die Zahlen liegen über denen vor der Corona-Pandemie.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hofft auf eine baldige Entscheidung des Landtags über das geplante Gesetz zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen. Stübgen sieht Handlungsbedarf. „Wir haben eindeutig einen massiven Zuwachs von Gewalt“, sagte Stübgen der Deutschen Presse-Agentur.

Im Jahr 2013 wurden nach Angaben des Ministers 4844 Fälle häuslicher Gewalt registriert, 2020 waren es 6255. Bei etwa 70 Prozent aller Fälle seien Frauen die Opfer, bei 80 Prozent der Fälle seien die Täter männlich. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei 5856 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Das war zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zum Jahr davor, die Zahlen liegen aber weiter deutlich über denen vor der Corona-Pandemie.

Geplant sind elektronische Fußfesseln

Der Innenausschuss des Landtags berät am Mittwoch abschließend über den Gesetzentwurf der Landesregierung. „Ich hoffe, dass der Landtag das Gesetz im ersten Quartal 2024 beschließen wird“, sagte Stübgen. „Ich bin etwas überrascht, dass das Gesetz so lange kritisch in der Koalition diskutiert wird.“

Geplant ist unter anderem, die Frist für Kontakt- und Rückkehrverbote für Gewalttäter von 10 auf 14 Tage verlängern zu können. In Hochrisikofällen wie bei potenziellen Sexual- und Gewaltstraftätern sowie zur Kontrolle von Auflagen sollen elektronische Fußfesseln erlaubt werden. Den Einsatz von Bodycams - kleinen Körperkameras - in einer Wohnung lehnen die Grünen ab. (dpa)

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