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Marquardt, Potsdam, 05.04.2023 / Lokales / Marquardt, Ortsbilder, Haltestelle, Bahnhof, ÖPNV, OEPNV, Zug, Bahn, Deutsche Bahn, Regionalbahn, Regionalverkehr, Stadtbilder, Symbolfoto, Foto: Ottmar Winter PNN ACHTUNG: Foto ist ausschließlich für redaktionelle Berichterstattung der PNN und des TGSP! Eine kommerzielle Nutzung, z.B. Werbung, ist ausgeschlossen. Die Weitergabe an nicht autorisierte Dritte, insbesondere eine weitergehende Vermarktung über Bilddatenbanken, ist unzulässig.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Brandenburg gegen größere Berliner B-Tarifzone : Beermann dämpft Erwartungen der neuen Koalition

Die Hauptstadt will das 29-Euro-Ticket einführen, doch Brandenburg lehnt das weiter ab. Wichtiger sei, den ÖPNV auszubauen. Auch beim 49-Euro-Ticket gibt es ein Problem.

Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) setzt auf eine engere Kooperation mit der neuen CDU/SPD-Regierung in Berlin, dämpft aber bei konkreten Hauptstadt-Wünschen die Erwartungen. So sieht Beermann in der im Entwurf des schwarz-roten Koalitionsvertrages angestrebten Ausweitung der Berliner B-Tarifzone im Verkehrsverbund beider Länder (VBB) um den ersten Halt im Brandenburgischen keinen Sinn, wie er dieser Zeitung sagte: „Eine Ausweitung des Tarifbereichs B würde zu einer Verschiebung des Pendlerproblems führen – es jedoch nicht lösen.“

Beermann hebt hervor, dass Brandenburg im Entwurf des Berliner Koalitionsvertrages fast 50 Mal erwähnt wird. Das sei „ein gutes Zeichen und lässt auf den Wunsch einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit Brandenburg hoffen“. Im Entwurf heißt es auch: „Berlin ist ohne Brandenburg nicht zu denken.“

Verkehrsminister Guido Beermann (CDU)

© Ottmar Winter PNN

Mit der neuen Berliner Koalition werden erstmals seit 1990 die Verkehrsressorts beider Landesregierungen der Hauptstadtregion gleichzeitig von Christdemokraten verantwortet, was auch einen kurzen Draht jenseits der offiziellen Wege erleichtern könnte.

Beide Länder für Ausbau der Ostbahn nach Stettin

Eine Prioität für ihn sei etwa „der Ausbau von Park&Ride+Bike&Ride-Plätzen an allen Bahnhöfen“, so Beermann. „Dazu haben Berlin und Brandenburg eine Vereinbarung abgeschlossen. Diese gilt es jetzt umzusetzen.“ Ausdrücklich begrüßte es der Verkehrsminister, dass endlich beide Länder an einem Strang ziehen, um die Verbindung aus der Hauptstadtregion nach Stettin zu verbessern. „Gut, dass sich nun auch Berlin eindeutig zum zweigleisigen Ausbau der Ostbahn bekennt“, sagte er. „Das unterstützt meine Forderung an den Bundesverkehrsminister, diese Strecke in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.“

Berlin ist ohne Brandenburg nicht zu denken“

Entwurf des Berliner Koalitionsvertrags von CDU und SPD

Brandenburg weiter gegen 29-Euro-Ticket

Keine Einigkeit gibt es bei Ticketpreisen. Schwarz-Rot will in Berlin am unter Rot-Rot-Grün eingeführten 29-Euro-Ticket für alle festhalten, womit die Hauptstadt über das neue deutschlandweite 49-Euro-Ticket hinausgehen würde. Brandenburgs Minister Beermann sagte: „Für das Land Brandenburg kann ich sagen: Mit dem Deutschlandticket haben wir ein extrem gut rabattiertes Ticket an den Start gebracht.“

Nun lägen die Prioritäten beim infrastrukturellen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. „Dabei behalten wir unser großes Flächenland Brandenburg im Blick“, so Beermann. Oberstes Ziel sei, Projekte wie i2030 - den Streckenausbau in der Hauptstadtregion - „gemeinsam mit Berlin voranzubringen, um klimafreundliche Mobilität zu stärken“.

Zwischen Brandenburg und Berlin pendeln täglich über 200.000 Menschen in beide Richtungen, so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. Das ab 1. Mail geltende 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr in Deutschland wird auch in der Hauptstadtregion nicht ganz uneingeschränkt genutzt werden können.

Nach einer rbb-Recherche gilt es nicht für drei Regio-Verbindungen, nämlich Potsdam-Berlin-Cottbus (RE 56), Elsterwerda-Berlin (RE 17) und Berlin-Eberswalde-Prenzlau (RE 28). Hintergrund ist demnach, dass es sich bei diesen REs um Intercity-Verbindungen des Unternehmens DB Fernverkehr handelt, die auf diesen Abschnitten für den Nahverkehr freigegeben sind. Es werde nach einer Lösung gesucht.

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