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Sanierungsfall. Noch vor der Fertigstellung muss der Neubau der Da-Vinci-Schule schon wieder saniert werden – der Estrich ist zu feucht und hat für Schimmelbildung gesorgt.

© Andreas Klaer

Bildungseinrichtungen in Potsdam: Dauerbaustelle Schule

Der Kommunale Immobilienservice konnte 2016 einige Bauten fertigstellen – doch vieles ist noch offen. Werkleiter Bernd Richter zieht Bilanz.

Von Katharina Wiechers

Potsdam platzt aus allen Nähten, allen voran die Schulen. Deshalb hat der Kommunale Immobilienservice (Kis), der für Erweiterungen, Neubauten und Sanierungen der städtischen Bildungseinrichtungen zuständig ist, alle Hände voll zu tun. 62,3 Millionen gab das Unternehmen 2016 aus, kommendes Jahr sollen es sogar 67,5 Millionen werden – so viel wie seit Bestehen des Kis noch nie. Am gestrigen Donnerstag zog Kis-Werkleiter Bernd Richter Bilanz und gab einen Ausblick – und nahm Stellung zu den Problembaustellen des Unternehmens.

Was ist 2016 passiert?

Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres konnte im September der Abschluss der Arbeiten am Campus Kurfürstenstraße mit Helmholtz-Gymnasium und Eisenhart-Grundschule gefeiert werden – nach insgesamt sechs Jahren Bauzeit und mit dreijähriger Verspätung. Die Eisenhart-Grundschüler konnten von ihrem Ausweichstandort in der Gutenbergstraße zurückkehren, während die Schüler des Helmholtz-Gymnasiums zusätzlich ein erweitertes Foyer, einen neuen Aufenthaltsraum und drei zusätzliche Klassenräume zur Verfügung haben. Im November folgte dann die Eröffnung des Turnhallenneubaus an der Kurfürstenstraße, die neben den Campus-Schülern auch von jenen des Einstein-Gymnasiums genutzt wird.

Abgeschlossen werden konnten laut Richter auch die Sanierungen der Kita Kinderland im Bisamkiez und der Kita Sonnenschein im Hans-Marchwitza-Ring. Im Stadthaus – auch dafür ist der Kis zuständig – wurde der erste Bauabschnitt im Erdgeschoss beendet, dort entstanden neue Arbeitsplätze für den Fachbereich Soziales und Gesundheit. Auch der erste Teil der Fassadensanierung ist fertig. Zu Ende sind die Arbeiten am Stadthaus aber noch lange nicht – bis mindestens 2019 sollen sie dauern. Einen Schritt weiter ist der Kis bei den Planungen für die neue Grundschule hinter den Roten Kasernen, dort wurde 2016 der Wettbewerb abgeschlossen. Ebenfalls geplant wurde vergangenes Jahr die neue Grundschule in Bornim, der Neubau der Turnhalle Eiche und das Schulzentrum an der Gagarinstraße – dort soll wie berichtet ein Montessori-Standort entstehen, weshalb Umplanungen nötig sind. Er rechne damit, dass die Erweiterung zwischen Herbst 2018 und Herbst 2019 abgeschlossen sein wird, so Richter. Bis dahin kann das alte Gebäude genutzt werden.

Was ist für 2017 geplant? 

Endlich abgeschlossen werden sollen im Frühjahr die Arbeiten am Humboldt-Gymnasium, die bereits seit 2013 andauern. Nach der Errichtung eines Erweiterungsbaus wird dort noch an der Sanierung des alten Schulgebäudes gearbeitet. Für Februar ist außerdem die Abnahme der Turnhallensanierung am Leibniz- Gymnasium geplant, im März soll dann die Sanierung der Kita Regenbogenland am Hubertusdamm fertig sein. Begonnen wird 2017 zudem mit den Planungen für die Erweiterung der Comenius-Förderschule und der Waldstadt- Grundschule inklusive Turnhalle. Auch für die neue Grundschule am Nuthewinkel soll im kommenden Jahr die Planungsphase beginnen – und das benötigte Grundstück gekauft werden. Ebenfalls auf der Agenda für kommendes Jahr steht die Planung für neue Hortcontainer am Oberstufenzentrum II in der Waldstadt.

Welche Problembaustellen gibt es?

Die meisten Sorgen dürfte dem Kis wohl der Neubau für die Da-Vinci-Gesamtschule im Bornstedter Feld bereiten. Weil der Estrich zu feucht verbaut wurde, schimmelten dort die gerade erst errichteten Wände – im Sommer wurde der Baupfusch bekannt. Mittlerweile sei die Schimmelsanierung abgeschlossen, so Richter. Auch der „Wiederaufbau“ habe begonnen, Anfang 2017 soll der neue Estrich verlegt werden. Dass die Schule wie zuletzt angekündigt zum kommenden Schuljahr in Betrieb genommen werden kann, sei „ziemlich sicher“, so der Werkleiter. Richter räumte zudem ein, dass es auch bei der Turnhalle Probleme massive Probleme gibt – die eigentlich ebenfalls schon längst in Betrieb sein sollte. Bei der Abnahme durch die Sachverständigen habe es mehrere „Nachfragen“ gegeben. Vor allem die Lüftungsanlage sei kompliziert, aber auch vermeintliche Kleinigkeiten wie die Beleuchtung des Fluchtwegs im Außenbereich hätten immer wieder zu Verzögerungen geführt. Im November habe man deshalb den Generalplaner ausgetauscht – wie beim Schulneubau selbst geht Richter davon aus, dass der Kis das Unternehmen mit Schadenersatzforderungen konfrontieren wird. Er rechnet mit einer Fertigstellung der Turnhalle im Frühjahr 2017.

Zweites Sorgenkind ist die Grundschule am Humboldtring. Dort sollte eigentlich zum kommenden Schuljahr eine Container-Anlage für 75 Kinder entstehen, doch wegen umfangreicher Munitionsfunde und noch zu verlegender Fernwärmeleitungen der Energie und Wasser Potsdam konnte noch immer nicht mit dem Bau begonnen werden. „Auf keinen Fall“ werde die Anlage bis zum Schuljahresbeginn fertig, so Richter. Er rechne damit, dass es bis zum Jahresende soweit sein wird. Als Übergangslösung sollen deshalb nun drei Container auf dem Schulhof aufgestellt werden.

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