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Auf Potsdams Straßen wird es ab 2018 eng: Zwei Brücken der Nuthestraße müssen neu gebaut werden

Zwei der wichtigsten Potsdamer Verkehrswege werden für mehrere Jahre zur Dauerbaustelle: Auf der Nutheschnellstraße wird ab 2018 gebaut, parallel zum Komplettumbau des Leipziger Dreiecks am Potsdamer Hauptbahnhof.

Potsdamer Autofahrer müssen sich in den kommenden Jahren auf harte Zeiten einstellen. Denn neben dem ab 2018 angekündigten Total-Umbau des Leipziger Dreiecks am Hauptbahnhof wird parallel auch die Nutheschnellstraße zwischen Babelsberg und Teltower Vorstadt über Jahre hinweg zur Dauerbaustelle. Grund sind millionenschwere Brücken-Neubauten über die Friedrich-List-Straße und den Neuendorfer Anger. Das geht aus einer Antwort des Landesministeriums für Infrastruktur auf Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Sven Petke und Steeven Bretz hervor.

Die neue Hochstraßenbrücke über die Friedrich-List-Straße soll demnach laut Ministerium zwischen 2019 und 2021 gebaut werden. Fast parallel soll der Neubau der Brücke über den Neuendorfer Anger in den Jahren 2020 und 2021 erfolgen. Damit wird eine der wichtigsten Potsdamer Verkehrswege für zwei bis drei Jahre zum Engpass für Autofahrer.

Die Nuthestraße wird für die Zeit der Arbeiten halbiert

Das geplante Prozedere zum Umgang mit dem Verkehr ist dabei für beide Brückenbauten gleich, so das Ministerium. So wird jeweils für die neue Brücke erst nur eine Fahrbahnrichtung neu gebaut, über die andere Seite der Nuthestraße wird dann der gesamte Verkehr geführt. Das bedeutet, dass die eigentlich in jede Richtung zweispurige Nuthestraße an diesen Stellen halbiert würde, die Straße also nur noch einspurig befahrbar sein wird. Das werde allerdings nur in einer ersten Bauphase der Fall sein, sagte ein Sprecher des zuständigen Landesverkehrsbetriebs am Donnerstag auf PNN-Anfrage. In einer zweiten Phase würden mit Hilfe des Standstreifens über die neue Brücke zwei enge Spuren nebeneinander möglich sein, kombiniert mit Tempolimits. „Das Konzept zur Verkehrsführung wird in der gegenwärtigen Planungsphase erstellt“, heißt es auch in der besagten Antwort des Ministeriums auf die Anfrage der CDU-Politiker.

Ähnliche Behinderungen durch größere Bauprojekte hatten bereits in der Vergangenheit auf der Nuthestraße regelmäßig über Wochen hinweg zu Staus geführt, die Schnellstraße wird an Werktagen an der fraglichen Stelle von etwa 60 000 Fahrzeugen genutzt.

Leipziger Dreieck wird ab 2018 umgebaut

Verschärft wird das Ganze noch durch den von der Stadt ab 2018 angekündigten Umbau des Leipziger Dreiecks, der zwischen 2021 und 2023 beendet werden soll. Die Stadt hatte dafür bereits umfangreiche Einschränkungen angekündigt. Unter anderem werden dabei zwischen Heinrich-Mann-Allee und Langer Brücke etliche Schienenstränge verlegt, damit der Potsdamer Verkehrsbetrieb eine neue, wegen der wachsenden Verkehrsströme dringend nötige Wendeschleife für seine Straßenbahnen erhält. Auch am Leipziger Dreieck fahren täglich rund 50 000 Autos. Der elf Millionen Euro teure Umbau war seit Jahren geplant, aber aus Geldmangel immer wieder aufgeschoben worden. Zudem hatte die Stadt zuletzt bestätigt, dass irgendwann nach 2020 auch ein Neubau der Langen Brücke nötig wird. Hier gibt es noch keinen Zeitplan.

Doch nun kommen zunächst die beiden Großbaustellen auf der Nuthestraße und am Leipziger Dreieck zusammen – womit jeweils die südlichen Zufahrten zu den beiden Potsdamer Havelübergängen zur Langen Brücke und zur Humboldtbrücke betroffen wären. Zudem würden Autofahrer, die den Arbeiten auf der Nuthestraße über die Heinrich-Mann-Allee ausweichen wollen, von dort direkt in die Baustelle am Leipziger Dreieck fahren.

Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmer sollen so gering wie möglich sein

Vom Landesbetrieb Straßenwesen hieß es dazu, man befinde sich in Abstimmungen mit der Stadt Potsdam. Intern hieß es, man hoffe, die Stadt Potsdam werde mit der Prognose recht behalten, dass mit dem Umbau des Leipziger Dreiecks beherrschbare Verkehrsbeschränkungen verbunden seien. Die Planungen für den Neubau der Hochstraßenbrücke würden jedenfalls schon seit fünf Jahren erfolgen, insofern müsse die Stadt eben ihre Planungen auch am Land ausrichten. Vom Potsdamer Verkehrsamt hieß es, bei den Abstimmungen mit dem Landesbetrieb würden diverse Bauabläufe sowie unterschiedlichste Ausweich- und Umleitungsrouten geprüft, „um die zu erwarteten Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten“. Geprüft werde, ob etwa die neuen Babelsberger Ab- und Auffahrtrampen zur Nuthestraße über die Gleise als Alternative zur Umfahrung der Baustelle zur Verfügung stehen, sagte ein Stadtsprecher.

Los geht es in der Nuthestraße aber bereits im nächsten Jahr mit der Sanierung der durch Ausspülungen abgerutschten Böschung an der Nuthestraße zwischen Neuendorfer Anger und der Abfahrt Friedrich-List-Straße. Dazu müsse die Schnellstraße in Richtung Innenstadt teilweise gesperrt werden, so das Ministerium. Nun werde ein Verkehrskonzept für Behelfsfahrbahnen während der Bauzeit erstellt.

Kosten bis zu 20 Millionen Euro

Die Kosten für die geplanten Arbeiten sind erheblich. Für die Hochstraßenbrücke geht der Landesbetrieb von rund 20 Millionen Euro aus, für den Übergang über den Neuendorfer Anger von 3,65 Millionen. Die Böschungssanierung schlägt mit 900 000 Euro zu Buche.

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