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Mit Flaggen. Der Aufzug der Reichsbürger am Neuen Palais.

© Andreas Klaer

Am Neuen Palais: Potsdamer protestieren gegen Aufzug von Reichsbürgern

Am Freitag hat das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" gegen ein sogenanntes Volksfest von Reichsbürgern protestiert. 

Sanssouci - Gegen ein sogenanntes Volksfest von mehr als 100 mutmaßlichen Reichsbürgern hat das Anti-Rechts-Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ mobilisiert. In sozialen Netzwerken wurde dazu am Freitag kurzfristig unter dem Motto „Bass statt Blödsinn“ aufgerufen. Unter Mithilfe des Techno-Kollektivs „Basskontakt“ kamen am Nachmittag unweit des Neuen Palais Dutzende Gegendemonstranten zusammen, zu lautstarken Beats wurden an der dortigen Straße unter anderem Schilder wie „Hupen gegen Nazis“ hochgehalten. Auch die Polizei war im Einsatz.

Anlass war ein Aufruf des rechtsextremen Aktivisten Frank Radon aus Berlin in seinen Kanälen im Nachrichtendienst Telegram. Dort wurde am Freitag ab 12 Uhr zu einem Volksfest „zum Geburtstag und zu Ehren seiner Königlichen Hoheit Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen“ eingeladen. Radon gehört zur Reichsbürgerszene – deren Anhänger glauben, dass die Bundesrepublik kein rechtmäßiger Staat sei, teils wünscht man sich die Monarchie zurück. Bereits 2020 hatte Radon am Neuen Palais eine Demonstration für eine „Wiederauferstehung des Deutschen Reichs“ organisiert. Am Freitag veranstalteten sie unter anderem einen Fahnenaufmarsch, bei dem die Flaggen längst untergegangener Herzog- oder Fürstentümer präsentiert wurden, zu Marschmusik und für die mehr als 3000 Nutzer von Radons Kanal via Telegram abrufbar. Zu sehen war auf einem Banner die Losung: „Nie wieder Parteien“. Insgesamt kamen vor Ort mehr als 100 „Feiergäste“ zusammen, offenbar vor allem aus anderen Städten zugereist. Es blieb friedlich. Jedoch ermittle man in einem Fall wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

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Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte in einer Videobotschaft, solche Reichsbürger würden die „demokratische Grundordnung“ bekämpfen – und damit „unser Zusammenleben“. 

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